Die Einschaltquote ist, wie viele wissen, eine statistische Berechnung der Anzahl der Zuschauer, die ein bestimmtes Programm verfolgen. Die Messung der Einschaltquote ist für die Medien von entscheidender Bedeutung, und diese belegt, dass die Größe und die Zusammensetzung des Audience für Großindustrie und Medien zu den Schlüsselwerten gehören. Die Zuordnung erfolgt jeweils in Bezug auf den sozialen und kulturellen Status, den Grad des Zugangs zum Medium selbst, den bisherigen Erfahrungen, dem Geschmack, den Vorlieben und dem persönlichen Interesse.
Der englische Begriff für Einschaltquote, Audience, stammt ursprünglich aus dem Lateinischen: Audientia. Nicht jeder weiß jedoch, dass Audientia auch Gehorsam bedeutet. Nicht zu verwechseln also mit Audentia, der Kühnheit.
Bei der Berechnung können absolute Zahlen herangezogen werden oder eine relative Zuordnung erfolgen. Bei den zwei Milliarden Zuschauern von Kate und William handelte es sich um einen absoluten Wert. Die relative Zuordnung, bei der es sich meiner Meinung nach um die interessantere Art der Berechnung der Einschaltquoten handelt, bestimmt den Anteil, d.h. das genaue Verhältnis zwischen den Zuschauern und denjenigen, die ein bestimmtes Programm ansehen. Seit jeher hat mich dabei fasziniert, dass offensichtlich auch der Zuschauer, der ein Programm verabscheut, zur Einschaltquote und damit dem Angebot auf dem Weltproduktionsmarkt beiträgt. Jemand, der sich über diese oder jene Persönlichkeit aufregt, zeigt eben auch ein fatales Interesse an dieser oder jener Persönlichkeit. Vom reinen, wenn auch negativen Interesse, bis zum Verständnis liegt lediglich ein kurzer Weg.
Mir kann man nicht alles erzählen! Wenn Audience mit einem A beginnt.
Von der Praxis zum Videospiel und zurück. Sind Algorithmen oder die geometrische Progression in der Lage, Nachrichten aus dem Bereich der Schwerkriminalität, über tragische Schicksale der eigenen Spezies oder unglaublich abscheuliche Verbrechen zu verstärken?
Die Aussage eines Kollegen, einem Absolventen der Kommunikationswissenschaften mit Bestnoten, erstaunte mich sehr. Auf meine Bemerkung, dass eine bestimmte TV-Persönlichkeit ebenso viele Anhänger wie Gegner hätte, erwiderte er, dass dies das beste Ergebnis der Kommunikation sei, das man erreichen kann, d.h. kurz gesagt, das Optimum.
Schaut alle her! Rief der in eine Kupferspirale gehüllte Mann, der in einen Frack gekleidet die Bühne betrat.
Jener Mann, so heißt es vorsichtig, besitze eine unglaubliche Anziehungskraft.
Heutzutage verfügen die Leute glücklicherweise über einen gesunden Menschenverstand, einen gesunden Sinn für Zweckmäßigkeit, der ihnen hilft, sich im Chaos der Entscheidungen und Handlungen und allen anderen Aspekten zurechtzufinden, die im modernen Zeitalter für ein wissenschaftliches Agieren erforderlich sind. Der Mann im Frack zersägt Frauen in zwei Hälften, er lässt sich in den Kofferraum sperren und befreit sich dann auf unglaubliche Weise aus diesem, er taucht ins Wasser, um vollständig trocken wieder herauszukommen und er macht große Seifenblasen, die nicht zerplatzen. Der Mann in Frack füllt die Ränge, die Leute applaudieren, eine Verstärkung erzeugt die nächste, die nächste Verstärkung eine weitere und so weiter. „Bravo! Bravo! Bravo!“ schreien die Leute. Alle fragen sich, wie er das macht, aber keiner will es wirklich wissen: von Montanelli bis Pasolini, Dante und Peppino Impastato, Carducci und Leopardi haben alle die eigenen Seifenblasen gemacht. „Lasst uns den Mann im Frack nicht verlieren“! Und dann trägt er den gleichen Anzug wie ein Nobelpreisträger, ein Staatsoberhaupt, ein Geschäftsführer von diesem oder jenem internationalen Superunternehmen.
Es war nur ein Trick - sagt der Mann im Frack - und keiner will ihm mehr glauben. Im einvernehmlichen Glauben an das Prestige.