Die Zilberman Gallery–Berlin freut sich, Beauty of Bigotry, die erste Einzelausstellung von Memed Erdener (a.k.a Extrastruggle) in Berlin anzukündigen.
Die Zilberman Gallery Berlin freut sich, Beauty of Bigotry, die erste Berliner Einzelaussstellung des Istanbuler Künstlers Memed Erdener (alias Extrastruggle) zu präsentieren.
Memed Erdener, dessen Werke vom Einfluss der Mythen und der Geschichte der Nationalstaaten und Religionen zeugen, arbeitet in verschiedenen Genres. Seine Bilder wollen korrupte und verfilzte Regime entlarven und historische Figuren neu denken. Neben Gemälden aus Ölkreide und Acryl auf Papier oder Leinwand werden in Beauty of Bigotry Objekte aus gefundenen Materialien wie Eisen, Messing, Brillengläsern und Plastikgabeln gezeigt. Die Ausstellung setzt sich mit den konstruktiven und destruktiven Aspekten der Welt sowie den Dynamiken der Macht auseinander und arbeitet mit verschiedenen Verweisen wie solchen auf Eros, die osmanische Diwan-Dichtung und zeitgenössische politische Führerfiguren.
Ein immer wiederkehrendes Thema von Erdeners Werken ist die Zeit – in ihr vertieft sich Erdener in den Begriff der Autorität. In dem Text Beauty of Bigotry, der für die Ausstellung entstanden ist, kreiert er eine Persona, die die Herrscher des Osmanischen Reichs und der Türkischen Republik von den Anfängen bis zur Gegenwart in sich vereint. Erdeners militarisierte Welt ist von amorphen, monströsen Körperteilen bevölkert. Diese verwandeln sich in Protagonisten und erzeugen fiktive Anordnungen, die durch verschiedene Zeitzonen reisen. Das Gemälde Devlet Eli (The Hand of the State, 2017) etwa zeigt einen Arm, der eine goldene Uhr trägt und sich in eine Hand mit penisförmigen Fingern verjüngt. Die goldene Uhr verweist auf die Ratio und den Verstand und erinnert an das bekannte Sprichwort „Zeit ist Geld“. Unwillkürlich denkt man bei vielen von Erdeners Figuren und Objekten an einen müden Mann, der in einem öffentlichen Verkehrsmittel eingenickt ist und sein ganzes Gewicht auf einen legt. In Werken wie Baş Hırsız (Master of Thieves, 2017) oder dem Objet trouvé Sin is Sacred (2015) tritt etwas Unheimliches zutage, das die Betrachter aufrüttelt.
Memed Erdener a.k.a. Extrastruggle lebt und arbeitet in Istanbul. Zu seinen Einzelausstellungen zählen u.a.: I Only Did What I Was Told To Do (Zilberman Gallery–Istanbul, 2016), There is No God in the Sky Only Birds (Gallery NON, Istanbul, 2014), I Didn’t Do This, You Did (Gallery NON, Istanbul, 2010); zu seinen Gruppenausstellungen zählen: Minor Heroisms (Zilberman Gallery–Istanbul, 2015), Objets Trouves, Delvoyeurs (Gallery Didier Claes, Brüssel, 2015), Black & White (Van Abbemuseum, Eindhoven, 2013; Museum of Modern Art, Warschau, 2011), The 13th Biennial of Art: Pure Expression (Serbien, 2008) und 10th Istanbul Biennial (Istanbul, 2007).