Mit seinen Kostümen, entfremdeten Haushaltsgegenständen, Musikstücken und Performances erzählt Mike Bourscheid auf sensible und gleichzeitig spielerische Weise Geschichten über Geschlechteridentität, familiäre Gewohnheiten und Kulturgeschichte, um das tradierte Verständnis über die Rolle der Kunst im Alltag, angefangen von Liebesbeziehungen bis zum Arbeitsplatz, zu verändern.
Im Süden des Großherzogtums als Sohn einer Schneiderin und eines Schweißers aufgewachsen, bedient Bourscheid sich häufig der Medien Performance und Skulptur, um Klischees von Männer- und Frauenberufen miteinander zu verweben. Für diesen sehr persönlichen Ansatz bildet der Luxemburger Pavillon mit seiner intimen Atmosphäre einen perfekten Rahmen. In jedem der fünf Räume entspinnt sich eine ganz eigene, rätselhafte Geschichte. Wenn die Besucher den Pavillon betreten, passieren sie zunächst einen langen, von Birkenpaneelen und antiken Holzbackformen gesäumten Flur, der den Auftakt für eine Vielzahl eigenwilliger Sammelsurien rund um Sitten und Gebräuche in Gesellschaft und Familie bildet.
Mike Bourscheid wurde 1984 im luxemburgischen Esch-sur-Alzette geboren und studierte an der Université Aix-Marseille in Frankreich sowie an der Universität der Künste in Berlin. Heute lebt und arbeitet er in Luxemburg und Vancouver, Kanada. Zuletzt stellte er unter anderem in der Access Gallery Vancouver (Kanada), in der Nanaimo Art Gallery (Kanada), im Centre d'art L'OEil de Poisson in Quebec-Stadt (Kanada) und im Centre d'art Nei Liicht in Dudelange (Luxemburg) aus.