Seit Ende des 19. Jahrhunderts sammelt und präsentiert das MKG als eines der ersten deutschen Museen fotografische Arbeiten. Die Sammlung umfasst heute weit über 75.000 Werke. In einer Zeit, als die Fotografie längst noch nicht den Stellenwert einer eigenständigen Kunstform besaß, sondern als reines Dokumentationsmittel galt, erkannte man im MKG die Bedeutung des neuen Mediums und begründete eine stetig wachsende Kollektion von Objekt- und Architekturfotografien.
Heute reicht die Bandbreite von der Mode- und Sachfotografie über den Bildjournalismus bis hin zur freien künstlerischen Fotografie. Die Sammlung dokumentiert dabei nicht nur die stilistische, sondern auch die technische Entwicklung des Mediums. Angefangen bei der Daguerreotypie des 19. Jahrhunderts über die Edeldruckverfahren des 20. Jahrhunderts und die frühe Farbfotografie der 1930er Jahre erzählt die Sammlung Fotogeschichte bis zur Digitalfotografie der Gegenwart. Eine wesentliche Erweiterung erfuhr der Bestand 1916/1917 durch den Ankauf der Sammlung Juhl, die international bedeutende Kunstfotografien des frühen 20. Jahrhunderts umfasst.
Die berühmte Kollektion bildet heute neben der von Fritz Kempe (1909-1988) begründeten Sammlung zur Geschichte der Photographie den historischen Kern der fotografischen Abteilung. Von 1980 bis 1996 sorgte der "Verein der Freunde der Fotografie im Museum für Kunst und Gewerbe" mit wichtigen Schenkungen und Ankäufen für eine stetige Erweiterung der Sammlung. Prof. F. C. Gundlach (*1926) stärkte 1991 mit einer bedeutenden Schenkung, der "Stiftung ModeWelten", den Sammlungsschwerpunkt Mode-Fotografie. Da der Großteil der Arbeiten äußerst lichtempfindlich und daher für eine dauerhafte Ausstellung nicht geeignet ist, wird die fotografische Sammlung des MKG in regelmäßig stattfindenden Sonderausstellungen gezeigt.