Alternative Lebensentwürfe im ländlichen Raum sind wiederkehrende Themen in den künstlerischen Arbeiten Iris Andrascheks. Seit Ende der 1990er Jahre schafft die österreichische Künstlerin fotografische und filmische Porträts von Menschen, die ihre Existenz bewusst in einem Leben mit der Natur verankern. Andraschek geht es nie um Klischees oder Idyllen, sondern immer um ein organisches Form- und Denkprinzip, nie um starre Ordnungen, sondern um Prozesse und Beziehungen. Charakteristisch für ihre Arbeiten ist, dass sich in ihnen dokumentarische und mythisch-poetische Anteile die Waage halten.
Für die Ausstellung Sekundäre Wildnis in der Garage und im Garten des Kunst Haus Wien wird das vorhandene Archiv anFotografien und Videos in einem politischen sowie an die aktuellen Entwicklungen angepassten Sinne erweitert und neu zusammengestellt.
Speziell für den Garten sind fünf „Porträts in Pflanzenform“ entstanden: In Lastenanhängern wächst ein Zusammenspiel an exotischen Pflanzen und ungewöhnlichen Gemüsesorten aus der Zucht von LandwirtInnen im Wein- und Waldviertel. Ein alter Bienenwagen aus Holz wird zum metaphorischen Zitat für unseren Umgang mit der Natur und fungiert als Display für Fotos und Videoporträts.
Iris Andraschek, geboren 1963 in Horn (NÖ), absolvierte ihr Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien, mit ergänzenden Studien für Freskomalerei an der Scuola degli arti ornamentali in Rom und Bozen. Arbeitsaufenthalte in Durham, Ontario (2002), New York (2010), im Djerassi Resident Artists Program in Woodside, CA (2012) und in Istanbul (2015). Sie lebt und arbeitet in Wien und Mödring (NÖ).