Mit über 100 Gemälden und 14 Skulpturen nimmt die permanente Ausstellung in der Villa Vauban den Besucher mit auf einen Rundgang durch drei Jahrhunderte künstlerischen Schaffens: von den Niederlanden des 17. Jahrhunderts über die Sehnsuchtsorte Italiens bis hin zur französischen Malerei um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Neben Stilen, Kunstepochen und zahlreichen Meisterwerken gibt es Kleinformate und Miniaturen sowie die spektakulären Erwerbungen Jean-Pierre Pescatores, Stifter und Wohltäter der Stadt Luxemburg, anlässlich der Versteigerung der Sammlung des Königs Willem II. der Niederlande 1850 zu entdecken.

Die städtische Kunstsammlung geht nämlich auf drei bedeutende Schenkungen des 19. Jahrhunderts zurück: jene des Pariser Financiers Pescatore von 1855, jene Leo Lippmanns, Bankier in Amsterdam von 1878 und 1903 jene von Eugénie Dutreux-Pescatore, Erbin einer Luxemburger Industriellenfamilie. Die hauptsächlich aus Ölgemälden bestehenden Sammlungen spiegeln einerseits das Repräsentationsbedürfnis und andererseits den typisch eklektischen Sammelstil des Großbürgertums.

Unter den niederländischen Werken des 17. Jahrhunderts trifft der Besucher auf Landschaften, Portraits, Genreszenen oder Stillleben von Jan Brueghel dem Jüngeren, Gerrit Dou, Jan van Goyen, Adam Pynacker, David Teniers dem Jüngeren, Jacob van Ruisdael, Adriaen van de Velde und Philips Wouwerman. Unter den kleinen Bildformaten stechen Portraits von Frans Pourbus dem Jüngeren und Jean Louis Ernest Meissonier hervor. Der dem Italienthema gewidmete Saal zeigt schöne Marmorskulpturen von Lorenzo Nencini, zwei herrliche Venedig-Ansichten von Canaletto sowie die Jungen Neapolitanerinnen von Guillaume Bodinier oder eine Landschaft nahe Sorrent, gemalt von Oswald Achenbach. Die französische Kunst des 19. Jahrhunderts ist durch den Jungen Türken von Eugène Delacroix vertreten, ein verträumtes Portrait von William Adolphe Bouguereau und Landschaften von Camille Corot, Jules Dupré oder Gustave Courbet. Die großformatigen Gemälde aus der königlich-niederländischen Sammlung werden beherrscht von Jan Steens Dreikönigsfest und den Mutterfreuden Paul Delaroches. Am Ende des Rundgangs warten ein Raum mit wechselnden Hängungen sowie ein Saal mit Seestücken des 19. Jahrhunderts, darunter eine bemerkenswerte Strandszene von Eugène Isabey.

Die große Vielfalt der Sujets und Kunststile wird zu Beginn des Rundgangs in Form einer immersiven Videoprojektion vermittelt, welche die Besucher in die Atmosphäre der Gemälde versetzt, welche sie auf ihrem Spaziergang durch die Kunst entdecken werden.