Künstler und Handwerker, Kunsttheoretiker und Proto-Installationskünstler, Meister öffentlichkeitswirksamer Inszenierungen und Konkurrent von Auguste Rodin – Medardo Rosso (* 1858 in Turin, † 1928 in Mailand) war einer der großen Pioniere der Moderne und eine ebenso außergewöhnliche wie eigenwillige Persönlichkeit. Das mumok widmet dem bislang wenig beachteten Werk des italienisch-französischen Künstlers mit etwa 50 Skulpturen sowie einer großen Auswahl an Fotografien, Fotocollagen und Zeichnungen eine umfassende Retrospektive – und knüpft damit zugleich an die frühesten Sammlungsbestände des Hauses an.

Die Ausstellung setzt mit der intensiven Analyse von Rossos prozessualem und repetitivem Ansatz ein, mit dem sich der Künstler über alle Konventionen der traditionellen Skulptur hinwegsetzte. Rossos ebenso bahnbrechendes wie hermetisches Werk wird in einem weiteren Schritt durch eine konzise Auswahl von Arbeiten anderer Künstler*innen, die direkt oder indirekt mit Rosso in Resonanz stehen, geöffnet und in einen umfassenden Dialog gebracht. Die Schau folgt darin Rossos eigener künstlerischer Praxis, nicht allein auszustellen, sondern immer in „Konversation“ mit anderen.

Künstler*innen im Dialog mit Medardo Rosso: Giovanni Anselmo, Guillaume Apollinaire, Francis Bacon, Nairy Baghramian, Olga Balema, Phyllida Barlow, Lynda Benglis, Louise Bourgeois, Anton Giulio Bragaglia, Constantin Brâncuși, Eugène Carrière, John Chamberlain, Honoré Daumier, Edgar Degas, Raymond Duchamp-Villon, Luciano Fabro, Loïe Fuller, Isa Genzken, Alberto Giacometti, Robert Gober, David Hammons, Eva Hesse, Jasper Johns, Hans Josephsohn, Ellsworth Kelly, Käthe Kollwitz, Yayoi Kusama, Maria Lassnig, Sherrie Levine, Matthijs Maris, Marisa Merz, Amedeo Modigliani, Robert Morris, Juan Muñoz, Senga Nengudi, Carol Rama, Auguste Rodin, Richard Serra, Edward Steichen, Georges Seurat, Erin Shirreff, Alina Szapocznikow, Paul Thek, Rosemarie Trockel, Hannah Villiger, Andy Warhol, Rebecca Warren, James Welling.

(Kuratiert von Heike Eipeldauer)