Zum ersten Mal versammelt diese Ausstellung Arbeiten der Künstlerin Park McArthur, geboren 1984 in North Carolina, USA, aus den 2010er- und 2020er-Jahren. Gemeinsam organisiert vom mumok, Wien und dem Museum Abteiberg, Mönchengladbach ist sie eine Kollaboration der beiden Institutionen, die zeitgleich an beiden Orten zu erleben ist. Fragen der simultanen Erfahrung und der Zugänglichkeit von Kunst und Kultur bestimmen das Format und die Ausrichtung dieses Projekts.
Die Ausstellung bietet die Möglichkeit, sich mit McArthurs Praxis und ihrer Verbindung mit einer jüngeren Generation von Künstler*innen zu beschäftigen, die sich mit materialbasierten und auf die Institution reagierenden Strategien einer Trennung von Kritik und Imagination widersetzen.
McArthurs Arbeit, die einer breiteren Öffentlichkeit erstmals durch eine Einzelausstellung mit mobilen Rampen, Schildern für Behindertenparkplätze und dem Wikipedia-Eintrag zu Marta Russell, einer behinderten Autorin und Aktivistin, bekannt wurde (Ramps, 2014), war bereits Gegenstand zahlreicher Einzel- und Gruppenausstellungen. Seitdem sind Prozesse der degenerativen Veränderung und der Abhängigkeit – verstanden als Erfahrungen mit ästhetischem Potenzial und formalen Erneuerungsmöglichkeiten – zentral für ihre Arbeitsweise.
Die Unmöglichkeit, die Ausstellung in ihrer Gesamtheit zu erleben, stellt einen grundlegenden Ausgangspunkt dieses über zwei Orte verteilten Projekts dar. Mit der eng aufeinander abgestimmten Präsentation im mumok und im Museum Abteiberg, dem Versuch, ein und dieselbe Ausstellung an mehr als einem Ort zu realisieren, setzt sich die Schau zugleich mit hierarchischen Vorstellungen von Einzigartigkeit, Individualität, Unabhängigkeit und der menschlichen Existenz auseinander.
Eine neue Arbeit in Form eines Text- und Audioguides ermöglicht zudem einen distanzierteren, aber nicht minder eindrücklichen Zugang zur Ausstellung. Verfügbar vor Ort in den Museen sowie zum Streaming auf deren Webseiten, stellt dieser Guide eine weitere Möglichkeit dar, McArthurs künstlerische Arbeit aus mehr als einem Jahrzehnt gleichzeitig an mehreren Orten zu präsentieren. Der Text des Guides ist zudem Teil der Publikation, die zur Ausstellung auf Deutsch und Englisch erscheinen wird, des ersten Katalogs der Künstlerin. In Form einer beschreibenden Dokumentation sowie einer Referenzliste von McArthurs Kunstwerken und Texten aus den Jahren 2008 bis 2025 ergänzt und erweitert er die Ausstellung.