In modernen Kreuzfahrtschiffen zu fahren oder mit einer futuristischen Ausrüstung im Urlaub zu tauchen ist, was die aktuelle Generation mit dem Titel dieses Artikels verbinden würde. Jedoch hatten übers Wasser zu fahren und in einer riesigen Luftkugel unter Wasser tauchen zu dürfen vor hundert zwanzig Jahren im ehemaligen Kaiserreich bzw. in Europa eher einen militärischen Kontext. Das Unterwasserboot gehörte zur Schiffsflotte in ganz wenigen Ländern auf der Welt. Dank Kaiser Wilhelm II entwickelte sich die Kaiserliche Marine ab 1900 bis sie zum ernsthaften Angriff wurde. Nach einigen experimentellen Versuchen im Jahr 1902 wurde erst 1906 das erste Militär U-Boot entwickelt. Der SM U1 in Kiel bei der Krupp Germaniawerft gebaut, war der Einstieg des Deutschen Reichs ins U-Boot Zeitalter.
Der Staatssekretär des Reichsmarineamts, Großadmiral Alfred von Tirpitz, war der Verantwortliche, die Hochsee- und Unterwasserflotte zu verstärken. Allerdings musste er das Projekt unter bestimmten Grundlagen der Außenpolitik in Zusammenarbeit mit Bernhard von Bülow, Staatssekretär des Äußeren, durchführen. Denn es gab eine weltpolitische Ordnung, die ungestört bleiben sollte. Von Büllow und Kaiser Wilhelm II waren für die Erhaltung des Friedens. Trotzdem hielten sie es für wichtig, für den Unterwasserkampf vorbereitet zu sein; Si vis pacem para bellum („Wenn du den Frieden willst, rüste zum Krieg“, Vegecio. Was der römische Schriftsteller Vegecio damit ausdrucken wollte, war in Wirklichkeit nur eine Hypothese, die generell in der Geschichte der Menschheit galt, gilt und noch gelten wird).
Das gemeinsame Unternehmen scheiterte nach einiger Zeit und aus diesem Grund wurde Großadmiral Tirpitz aus dem militärischen Dienst entlassen. Aus ihm machten seine Leistung bei der Hochseeflotte, sein Beitrag und die ernsthafte Fürsorge der Monarchie, sowieso eine Persönlichkeit der deutschen Geschichte. Das U-Boot Wettrüsten zwischen dem Deutschen Reich und dem Vereinigten Königreich setzte sich fort. Weitere Tauchboote wurden für das neue Kriegshandwerk gebaut. Für die Soldaten war das Leben unter Wasser nicht der optimale Arbeitsplatz. Herausblicken aus dem Turmfenster in einem blechhäutigen Raum führte in vielen Fällen zu außergewöhnlichen Zuständen. Zu diesem Zeitpunkt hatten keine Psychologen oder Psychiater über die betroffenen Soldaten geforscht. Heutzutage sind die vielfältigen Pathologien bekannt, an denen man über Jahre leiden kann. Unter anderem: Überladung an Kohlensäure, Blutverdickung, Krampfanfälle und erhöhte Wasserstoffwechsel.
Während des Ersten Weltkrieges gewann der Meereskampf zunehmend an Bedeutung und auch wenn die Kaiserliche Marine keine große Chance gegenüber dem Vereinigten Königreich -sie war ganz offensichtlich in Unterzahl- hatte, agierten die kaiserlichen Streitkräfte auf offenem Meer. Otto Weddigen, U-Boot Kommandant der SM U9, führte die Unterseeboot Baureihe ab dem SM U4 als Waffe aus. Seine Flotte, insgesamt zehn Stück, erlebte auch in diesem Ablauf grausame Momente. Das Zusammenleben in einer Wasserblase, bei mehr als fünfzig Meter Meerestiefe, brachte ihm und seiner Schiffsmannschaft äußerst schwierige Alltagsbedingungen in stählernen doppelwandigen Räumen, völlig ausgestattet mit der damaligen Elektrotechnik und Hydraulik, wie z.B. der Umgang mit Wärme und Kältetechnik – Sauna und Kältekammer gleichzeitig. Das ständige Kondenswassertropfen aus den verschweißten Metallringdecken erschwerte die Arbeit, die im engsten Raum mit der fettigen Schmiere, im Motorenraum dünstete Öl als Fett, richtig heikel wurde. Auch hatten sie Versorgungsprobleme, denn auch wenn Nahrungsmittel in Dosen eingelötet waren, bildete sich Schimmel auf Kartoffeln, Brot, Käse und Wurst. Unter diesen Umständen versenkte Kommandant Otto Weddigen im September 1914, innerhalb fünfundsiebzig Minuten, drei britische Panzerkreuzer, was damals für die relativ junge Unterseebootflotte der Kaiserlichen Marine ein großer Erfolg war. Dafür wurden Weddigen und sein SM U9 von Kaiser Wilhelm II unter anderen mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet.
In den Gräben verloren die Reichstruppen schrittweise den Krieg und der entscheidende Wendepunkt geschah mit der „Spanischen Grippe“ (1918), dadurch starben ein paar hundert Tausend Soldaten innerhalb kurzer Zeit. Letztendlich verursachte der Kieler Matrosenaufstand, der sich als Novemberrevolution im ganzen Reich ausstreckte, den Sturz der Monarchie. Wilhelm II hatte eine faire Politik und keine expansionistischen Gedanken wie die anderen adlige Königshäuser Europas. Das britische, französische und niederländische Königshaus waren beispielsweise an der Besatzung der Guyanas in Südamerika immer wieder beteiligt und im Jahr 1796 wurden die Briten „de facto“ Herrscher der Territorien, unmittelbar in Konflikt mit den Niederländern. Auch in der Zeit, trotz geeigneter Rahmenbedingungen, hatten die Vorgänger Wilhelm II, dort an der überseeischen Ausweitung - möglicherweise mit der Gründung eines Deutschen Guyana - des deutsch-preußischen Kaisertums kein Interesse. Die Waffe der Revolutionäre war die Kriegsniederlage des Reichs, dazu folgte noch die Ausrufung der Republik. Der politische Moment war für die Entente, das Sieger Bündnis, sehr günstig.Während sie unter anderen Bedingungen die Abdankung des Kaisers forderten, rettete der Gründer des Deutschen Museums den SM U1, das erste Militär U-Boot überhaupt und vom Kaiser gefordert, vor der Auslieferung und brachte es nach München in die Dauerausstellung. Kaiser Wilhelm II musste, unverständlicherweise für einen großen Teil des Volkes, mit den anderen Bundesfürsten abdanken und ins Exil gehen.