Als Hiram Bingham zum ersten Mal in 1908 das Urubamba Tal (Perú) betrat, hatte er die große Hoffnung, die verlorene Stadt der Inkas entdecken zu dürfen. Trotz Schwierigkeiten und abgelehnter Genehmigungen seiner Sponsoren (University of Yale und the National Geographic Society) gelingt es Bingham mehrmals nach Cuzco zu fahren, um erste Eindrücke und topographische Grundlagen zu erstellen. Die Hoffnung auf die Entdeckung wurde genährt durch sein Vertrauen in Wissenschaft und Forschung und somit eies Tages vor einem großen Inka Bauwerk zu stehen. Wer war eigentlich Hiram Bingham? Er war ein US Amerikanischer Archäologe und wurde an der Universitäten von Yale, Harvard und Berkeley ausgebildet. Fasziniert von der alten Kulturen Südamerikas, wählte er als Schwerpunkt seiner Forschung; das Inka Reich. Insgesamt führte er acht Speditionen nach Südamerika.
Nach dem ersten Reise forschte Hiram Bingham in Essays, Unterlagen und topographischen Abmessungen seiner Vorgänger in Bezug auf den Tahuantinsuyo. Bingham träumte nicht von Gold oder Silber, er suchte den letzten Zufluchtsort Manco des Zweitens, erfolgreicher Inka Häuptling und Rebell. Große Unterstützung fand Bingham bei den Chroniken der spanischen Eroberer und den wissenschaftlichen Skizzen des englischen Forschungsreisenden, Charles Wienner, der 1876 im Vilcabamba Tal auf der Suche nach Keramik war. Die wissenschaftliche Unternehmung wurde dann für die Sponsoren Binghams attraktiver. Er erstellte mit den Chroniken und seinen vor Ort aufgenommenen Informationen eine Fach- und Wanderkart, mit der er möglicherweise in der Nähe der Inka Stadt kommen könnte.
Am 24 Juli 1911 erblickten er und sein Team die Stadt Macchu Picchu. Eigentlich war die Inka Ruine den Dorfbewohnern bekannt, allerdings muss man Bingham zuerkennen, die erste Stadtkarte angefertigt zu haben. Hiram Bingham war der erste Wissenschaftler der überhaupt eine komplette Stadt- und Umgebungskarte gestaltete. Außerdem erforschte er als erster Archäologe, die Keramik Textilien, Mumien und Geräte der Inkas. All diese Funde, insgesamt 46000, brachte Bingham zur seiner Alma Mater nach Connecticut mit. Sie sollten dort an der Yale University als Forschungsobjekt und archäologischen Verleih für 30 Jahre bleiben. Leider wurden sie nie in ihren Heimatort zurück gebracht.
Hundert Jahre nach Binghams Forschung forderte die peruanische Regierung von der University of Yale die Rückgabe der wichtige Fundstücke, einzige Überbleibsel der Post-Inka Kunst. Bevor die Staatsanwaltschaft Connecticut das Urteil verkündet, äußert sich das Rektorat, Richard Levin, und verspricht die Rücklieferung des kulturellen Reichtums vom Macchu Picchu in Etappen bis zum Jahr 2012.
Wissenschaftlerin Mariana Mould de Pease, Mitarbeiterin der Universität San Antonio de Abad Cuzco, meint, es gebe noch weitere wichtige Dokumente die man benötigt, um die Funde besser zu dokumentieren. Es handelt sich zum beispiel um die 12500 Bildaufnahmen aus der Zeit. Die wurden von Bingham und seinen Mitarbeitern zwischen 1911 und 1912 gemacht. Sie können z.B. Beweisen, welche Fundstücke zu welcher Region gehören. Denn angeblich gehören einige Keramiken Choquequirao und anderen Nachbardörfern. Auch ist Mariana Mould der Meinung, man brauche das komplette Archiv (wissenschaftliche Berichte) Binghams und seines Teams, um die Anzahl und Orte des Ausgrabungen feststellen zu können. All diese Details sind weder festgelegt noch protokolliert. Die Stadt Cuzco wartete bis zum 100 Jubiläum Macchu Picchu um ein breiteres Informationsspektrum mit der Inka Geschichte anbieten zu können.
Hiram Bingham wurde vor 140 Jahre geboren. Der Macchu Picchu Forscher und Vorbild für die Kino Figur des Indiana Jones - vom Regisseur Steven Spielberg- gilt immer noch als ausgezeichneter Archäologe der heutigen Zeit. Ihm danken wir für seine Mut, Zielstrebigkeit und Hingabe, sich mit einem wichtigen Teil der Geschichten Südamerikas beschäftigt zu haben.