Die Reihe Nisyros (2017) ist eines der bedeutendsten Werke von Vivian Suter. Das als Auftrag für die Documenta 14 in Athen realisierte Werk wurde im Jahr 2018 vom Mudam für seine Sammlung erworben.

Vivian Suter wurde 1949 in Buenos Aires als Tochter schweizerisch-österreichischer Emigranten geboren. Nach ihrem Studium in Basel ließ sie sich 1983 in Guatemala an den Ufern des Lago de Atitlán nieder, wo sie noch immer, gemeinsam mit ihrer Mutter, der Kunstlerin Elisabeth Wild, lebt. Suter arbeitet zuhause in einem die üppig-tropische Vegetation der Umgebung überblickenden Atelierhaus. Die enge Verbindung zur Natur ist ein bedeutender Wesenszug der Malerei van Vivian Suter, der in Nisyros besonders deutlich wird.

Das Werk wurde während ihres Aufenthaltes auf der in der Agais gelegenen griechischen Vulkaninsel Nisyros angefertigt. Es besteht aus einer Reihe von zwanzig Leinwänden, die alle in lichten Farben und in lebhaftem Stil bemalt sind und auf die jeweiligen Umstände ihrer Entstehung antworten. Im Freien auf dem Boden liegend, wurden die Gemälde an verschiedenen Orten der lnsel gefertigt, wie im Vulkankrater, an den Felsklippen oder auf dem Dach von Suters Haus, direkt am Meer. Sie sind gezeichnet vom Wetter und von den Elementen und geben das Licht und die Farben der lnsel Nisyros wieder. Entsprechend des verfügbaren Raumes wird die jeweilige Hängung vorgenommen, sei dies im offenen Verschlag des Parks bei der Akropolis, wie bei ihrer ersten Aus­stellung in Athen, oder in Reaktion auf das lichtdurch­flutete Sechseck des Pavillons im Mudam, wo in einer neuen Ordnung gezeigt wird, die es den Besuchern erlaubt, durch sie hindurch zu schreiten, wie durch eine Landschaft.