Als Teil einer Reihe von Sammlungspräsentationen des Mudam zeigt Subjetcs of Life hemen des Lebens eine Auswahl bedeutender Arbeiten aus dem Bereich der Fotografie. Als Anregung zum Nachdenken über das Medium der Fotografie mag die Auswahl auch den Einfluss bestimmter Darstellungen und Bildeffekte auf unsere Wahrnehmung von Wirklichkeit hinterfragen. Die Ausstellung präsentiert zwölf Künstler aus Europa, Asien, dem Nahen Osten und Nordamerika, deren Arbeiten sich mit den Themen des Territoriums und der Figur im weiteren Sinne,sowie mit verschiedenenAspekten der zeitgenössischen fotografischen Praxis beschäftigen.
Bernd und Hilla Becher (1931–2007 / 1934–2015) folgten stets einem strengen fotografischen Protokoll, mit dem sie umfassende Inventare einer verschwindenden industriellen Welt erstellten. Dieser dokumentarische Anspruch im Werk der Bechers findet sich auch in den Fotos von luxemburgischen Schaufensterauslagen von Valérie Belin (1968), während sich die zwischen Reportage und Kunstfotografie bewegenden Fotos von Martin Parr (1952) mit Schärfe einige der Aspekte des heutigen Lebens aufs Korn nehmen.
Sophie Calle (1953) und Pasha Rafiy (1980) schwanken auf ihren Reisen nach Venedig bzw. New York zwischen Reportage und Fiktion. Sie reizen das erzählerische Potenzial der Bilder aus, während die fantastischen Inszenierungen der Fashion-Victims von Kyoichi Tsuzuki (1956) eine neue Wirklichkeit erschaffen. In seinen Arbeiten spiegelt sich auf subtile Weise die Persönlichkeit der Dargestellten, ebenso wie dies in den intimistischen Porträts von Nan Goldin (1953) oder in den üppigen Bilderwelten von Wolfgang Tillmans (*1968) der Fall ist, dessen Porträts an Traditionen der Malerei anknüpfen.