Christian Kosmas Mayers medienübergreifende und installative Arbeiten basieren auf eingehenden historischen und zeitgeschichtlichen Recherchen. Sie dienen einer kritischen Neubewertung von Geschichte und Gegenwart, indem sie Evolutionäres und Naturhaftes in einen kulturgeschichtlichen und wissenschaftlichen Bezugsrahmen stellen. Zentrale Bedeutung in seiner Arbeit besitzt die Auseinandersetzung mit Fragen des Archivierens und Konservierens als geschichtsbewusstem Handeln.
Für seine Einzelausstellung im mumok spürt der Künstler den dynamischen Beziehungen zwischen lebendigen Wesen und unbelebten Dingen nach. Die ausgestellten Objekte sind Zeugen eines erstarrten Zeitflusses, in dem die meist schematisch voneinander abgetrennten Zeitbegriffe von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, von Vorher und Nachher, von Leben und Tod verschwimmen. Die Ausstellung thematisiert Konservierung sowohl als naturbedingten wie auch künstlich herstellbaren Prozess der Archivierung. Motive aus der Romantik werden mit gegenwärtigen Narrativen konfrontiert, die an aktuelle naturwissenschaftliche Erkenntnisse andocken.