Markus F. Strieder (*1961 in Innsbruck, Österreich, lebt und arbeitet in Rhône-Alpes) lässt das Material sprechen. Pur und unmittelbar entfaltet sich die sinnliche Kraft von Form und Material. Eine in sich ruhende und doch dynamische Kraft, die dem Betrachter da gegenübersteht, auf dem Papier, im Raum und eigentlich nicht vieler Worte bedarf.
In seinen Tuschzeichnungen in Schwarz- und Sepiatönen faltet und entfaltet Strieder geometrische Formen auf naturweißem Bildgrund und lässt mit Pinsel und Rakel kompakte, gleichzeitig durchscheinende Räume und Zwischenräume entstehen.
Strieders Stahlquader, Ringe und Kreisel sind Vollplastiken, meist von Hand geschmiedet aus einzelnen massiven Stahlblöcken, die trotz ihrer Umformung ihre beeindruckende Masse und raue Oberflächenbeschaffenheit bewahren. Geerdet und weich, manchmal spielerisch leicht, stehen, liegen und rollen sie auf dem Boden – doch die Leichtigkeit täuscht. Die Ahnung um das ungeheure Gewicht der Arbeiten bis hin zu mehreren hundert Kilogramm bringt unser Wissen über physikalische Gesetze ins Wanken.
Ob auf Papier oder in der Schmiede: Wie der Stahl ist auch die Tusche im Prozess der Formgebung flüssig und erfordert rasches und entschlossenes Handeln. Erst Strieders jahrzehntelange Praxis und Konsequenz lassen die nötige Ruhe und Konzentration entstehen, um auch vorher nicht geplante Verläufe, Materialschwächen oder sogar Papierdurchbrüche bewusst miteinbeziehen zu können. Strieders Arbeiten, seine Tuschzeichnungen wie auch Stahlobjekte, zeigen aus ihrem Herstellungsprozess, ihrer fließenden Handlung heraus eine kompromisslose und pure Ästhetik. Seine Körper stehen im (Bild-) Raum, ob als Gruppe oder für sich allein, in jedem Fall konsequent, kraftvoll, zeitlos. Wir freuen uns, mit TYROLIENNES Markus F. Strieders erste solo show in der galerie burster berlin zu präsentieren. Im Hofgarten der Galerie werden erstmals seine Ringskulpturen zu sehen sein.