Die erste einer neuen Reihe von Ausstellungen, die der Sammlung des Mudam gewidmet sind, präsentiert eine Auswahl von Gemälden von zwölf Künstlern aus Europa, Nord- und Südamerika. Gemeinsam ist diesen Künstlern in der auf Pop Art und Konzeptkunst folgenden Epoche ein freies Nachdenken über die Malerei an sich. Manche Künstler, wie Julian Schnabel oder ein Jahrzehnt später Fiona Rae, loten die malerischen Möglichkeiten im Hinblick auf die Geschichte der Kunst aus, während andere, wie Bernard Frize oder Jonathan Lasker, der Untersuchung formaler Kriterien den Vorrang geben. Künstler wie Michel �Majerus oder Günther Förg eignen sich vorhandene Malstile von gestisch-�abstrakter oder streng formalistischer Art an und entwickeln daraus ihre eigenständige malerische Sprache. Darüber hinaus wirft die Ausstellung auch �ein Licht auf die damalige Ankaufspolitik. Die Künstler, deren Werke in den neunziger Jahren erworben wurden, sind in der Überzahl männlich, Europäer oder Nordamerikaner, mit Ausnahme der luxemburgischen Künstlerin Tina Gillen, deren in Serie gemalte Bilder kontrastiert zur selbstreflexiven Verwendung des Gestischen bei ihren europäischen Kollegen. Spätere Ankäufe sollten dann von einem weiteren Blick für die Werke von Künstlern aus anderen Teilen der Welt zeugen.
Die Mudam Sammlung ist die bedeutendste Sammlung für Gegenwartskunst in Luxemburg. Inhaltlich wie konzeptuell konsequent international, umfasst sie beinahe 700 Werke aller Medien von Künstlern aus Luxemburg und der ganzen Welt. Eckdaten für den Sammlungsaufbau waren die ersten Erwerbungen in den 1990er-Jahren, die Gründung des Museums 1998 und seine Eröffnung 2006. Die Mehrzahl der Werke in der Sammlung datiert aus den Jahren 1989 bis heute.