Im Römischen Lapidarium im Neuen Schloss werden etwa 100 Steindenkmäler aus einer Zeit präsentiert, als große Bereiche von Südwestdeutschland zu den römischen Provinzen Obergermanien und Rätien gehörten. Die ausgestellten Skulpturen, Reliefs und Inschriftensteine datieren von der Mitte des 1. bis um die Mitte des 3. Jahrhunderts nach Christus.
Gegliedert nach Themenbereichen zeigt die Ausstellung die Bedeutung von Steindenkmälern für die Rekonstruktion der Geschichte und Lebensumstände vor fast 2.000 Jahren in Württemberg. Als Teil der Sammlung zur römischen Geschichte in Württemberg bilden sie eine der wichtigsten historischen Quellengattungen unserer Landesgeschichte und beleuchten als einzigartige Zeugnisse die verschiedenen Aspekte des Lebens in den römischen Grenzprovinzen. Der Grundstock für das Römische Lapidarium wurde schon im Jahre 1583 gelegt. Damals schenkte der Lehrer Simon Studion aus Marbach sieben Steindenkmäler dem württembergischen Herzog Ludwig. Die Sammlung ist somit der älteste Bestand des Landesmuseums Württemberg und wurde in der Folgezeit vor allem durch Ausgrabungen vergrößert. Seit 1989 befinden sich die römischen Steindenkmäler zusammen mit Funden aus Grabungen des Landesdenkmalamtes im Neuen Schloss.
Das Lapidarium eignet sich hervorragend als außerschulischer Lernort. Lehrer haben vor Ort die Möglichkeit, ihren Schülern zum einen geschichtliche und archäologische Kontexte zu den Römern in Württemberg zu vermitteln, zum anderen bietet sich das Lapidarium mit seinen lateinischen Inschriften an, die erlernte Sprache praktisch zu üben. Zu diesem Zweck wurde eine Handreichung erstellt, welche bei der Vorbereitung des Unterrichts im Lapidarium behilflich ist.