Nahezu 40 Jahre sind vergangen, seit die „Neue Malerei“ die Kunstwelt auf den Kopf stellte. Müde und gelangweilt vom Formalismus und Rationalität dominierender Kunstströmungen wie Minimalismus oder Concept Art griffen damals junge Künstler und Künstlerinnen wiederum begeistert zu Pinsel und Farbe.
Es war der „Hunger nach Bildern“, wie Wolfgang Max Faust, legendärer Herausgeber des Szenemagazins Wolkenkratzer, seine Anthologie zur Malerei der 80er Jahre nannte, der expressiv-abstrakte, sinnlich-gegenständliche, narrativ-surreale und vor allem bunte, freche, großformatige Bilder mit schwungvollem und heftigem Pinselstrich, kräftiger Farbigkeit und beeindruckender Farbwucht hervorbrachte. In der Emotionalität, Unbekümmertheit und Subversion der Malerei der 80er und 90er Jahre spiegelte sich das Lebensgefühl und der Zeitgeist einer ganzen Generation wider.
Die Ausstellung „Vom Hunger nach Bildern“ zeigt vier herausragende malerische Positionen, die am Beginn dieses Comebacks der Malerei standen und bis heute nicht nur die Entwicklung der Malerei in sehr unterschiedlicher und individueller Weise von den fragilen malerischen Erzählungen Siegfried Anzingers über die zeichnerisch-malerischen Implosionen Otto Zitkos und der wunderbar bizarren Traumwelten Florin Kompatschers bis hin zu den sensiblen Farbosmosen Éva Bodnárs beeinflussten, sondern die in ihrer Einzigartigkeit und Konsequenz das unglaubliche Potential der Malerei bis heute beeindruckend unter Beweis stellen.