Die Ausstellung zeigt künstlerische Arbeiten, die in der Zeit von 1941 bis 1945 im Ghetto Theresienstadt entstanden sind. Viele der ausgestellten Grafiken und Malereien stammen von Verfolgten, die aus Österreich oder aus ihrem Zufluchtsort in der Tschechoslowakei verschleppt wurden. Es werden siebenundzwanzig Kunstschaffende dokumentiert, die zum Zeitpunkt ihrer Deportation zwischen zehn und vierundachtzig Jahre alt waren. Lediglich acht von ihnen haben die Shoah überlebt.
„Das Herz so schwer wie Blei“, nach einer Gedichtzeile der in Theresienstadt internierten und 1944 in Auschwitz ermordeten Schriftstellerin Ilse Weber benannt, versammelt in dieser Form erstmalig Werke tschechischer und größtenteils unbekannte Werke österreichischer Ghettoinsassen. Zu sehen sind Schilderungen der Gewalt und der verheerenden Bedingungen im Lager, aber auch offizielle Darstellungen eines „Muster-Ghettos“, wie sie auf Anweisung der SS hergestellt werden mussten. In diesem Spektrum finden sich künstlerische Arbeiten, die von fragilen Momenten des inneren Rückzugs berichten, von Erinnerungen und von Hoffnung. Die Erzählstränge der Ausstellung sind fragmentiert und entwickeln sich aus den individuellen Bildsprachen von Menschen, die sich im Ausnahmezustand zu orientieren versuchten.
Die mehr als 40 Leihgaben der Gedenkstätte Theresienstadt – Památník Terezín werden erweitert durch Leihgaben aus Privatsammlungen in Österreich und Israel. Ergänzt werden die Bilder und Objekte durch die Biografien der Künstlerinnen und Künstler, die zum Teil erstmals für die Ausstellung umfassend dokumentiert wurden. In digitaler Form sind Dokumente und Werke aus Archiven und Sammlungen in Deutschland, Israel, Österreich und Tschechien integriert.