Im Jänner 2017 übergab das Sammlerpaar Gertraud und Dieter Bogner eine besondere Schenkung an das mumok: ein rund 30 Werke zählendes Konvolut des österreichisch-amerikanischen Architekten, Künstlers, Bühnengestalters, Designers und Theoretikers Friedrich Kiesler. Eines der Hauptwerke, Kieslers Endless House (1950), wird nun – ergänzt von einer Reihe weiterer Arbeiten – im mumok ausgestellt.
Das Endless House ist ein exemplarisches Werk innerhalb des Schaffens und der Theorie von Friedrich Kiesler. Die herausragende Eigenschaft des Endless House ist der sich in einem kontinuierlichen Fluss befindende Raum: Der Baukörper dieses außergewöhnlichen Architekturmodells ist unregelmäßig und sphärenhaft. Boden, Wände und Decken sind wie aus endlosen Schleifen geformt. Kiesler fertigte nur zwei Gesamtmodelle des Endless House an, wovon sich eines im New Yorker Whitney Museum befindet.
Kieslers Wiener Jahre im Umfeld von Otto Wagner, Josef Hoffmann und Adolf Loos sowie die Idee des Gesamtkunstwerks waren prägend für sein gesamtes künstlerisches und theoretisches Werk. Seine Vision einer Wechselbeziehung zwischen Kunstwerk, Raum und Betrachter_in materialisiert sich in seinen revolutionären Ausstellungsgestaltungen und Werkgruppen.