Die Skulpturen und Installationen von Maria Loboda sind rätselhaft und voller Geheimnisse. Erst auf den zweiten Blick erschließen sich ihre verschlüsselten Botschaften. Mit ihren Arbeiten im Raum überträgt die Künstlerin vergangenes Wissen in die unmittelbare Gegenwart. Die SCHIRN präsentiert mit der Ausstellung „Idyl In An Electronics Factory“ drei Arbeiten von Maria Loboda, die sie eigens für die öffentlich frei zugängliche Rotunde entwickelt hat. Im Zusammenklang schreiben ihre Werke der Rotunde eine Erzählung ein, die auf den wegweisenden US-amerikanischen Landschaftsarchitekten James C. Rose (1913–1991) verweist.
Mit dem Ausstellungstitel IDYL In An Electronics Factory nimmt Loboda direkt Bezug auf eine Rezension desselben Titels, die 1963 in dem US-amerikanischen Designmagazin Interiors erschien. Diese widmet sich dem von James C. Rose neu entworfenen Innenhof einer Firma für elektronische Komponenten in Livingstone, New Jersey. Als wesentliche Eigenschaften der Landschaftsarchitektur verstand James C. Rose die Bewegung und Veränderung der Landschaft. Dabei schloss er die Beziehungen aller in der Landschaftsarchitektur vorkommenden Materialien mit ein – etwa die sich in ständiger Veränderung befindliche Pflanze genauso wie die statische und unbewegliche Skulptur oder den sich in der gestaltenden Landschaft aufhaltenden und bewegenden Menschen.
Maria Loboda lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte von 2003 bis 2008 bei Mark Leckey an der Städelschule in Frankfurt am Main und war bereits weltweit in Gruppen- und Einzelausstellungen vertreten, u. a. in der Kunsthalle Basel, im IAC – Institut d’art contemporain in Villeurbanne, in The Power Plant in Toronto, in den Kunstvereinen Braunschweig und Bielefeld sowie im Museo Reina Sofia, Madrid. Darüber hinaus nahm Loboda an der documenta 13 teil.