Sterne faszinieren Menschen seit Jahrtausenden in allen Kulturen. Am Himmel geben sie Orientierung, im Glauben werden sie als Zeichen gedeutet und im Alltag als Symbol verwendet. Die Ausstellung zeigt ein breites Spektrum von Sternen sowie die Geschichten und Bedeutungen dahinter: vom „Himmelsglobus mit Sternbildern“ über den „Brauerstern“ und „polnischen Drehstern“ bis zu modernen Designobjekten.
In unterschiedlichsten Bereichen finden Sterne Verwendung, z. B. im Handwerk, in der Politik und in der Religion. Als Leitstern und Schutzsymbol fungiert der Stern auf Darstellungen von Schutzengeln. Im Handwerk kann er regional auf einen Brauereiausschank hinweisen und auch bei Glasern ist er beliebt. Die zwölf Sterne der Europa-Flagge werden als Zeichen der Einheit und Vielfalt europäischer Nationen interpretiert, während der rote Sowjetstern für den Kommunismus steht. Der Davidstern ist als Symbol des Judentums bekannt. In der Ausstellung ist er auf einer Sabbatdecke zu sehen. Halbmond und Stern gelten als Zeichen des Islam. Im Christentum ist der „Stern von Bethlehem“ als Wegweiser zur Geburtsstätte Jesu bedeutsam. Die Saison „irdischer“ Leuchtsterne beginnt daher im Advent.
Sterne der Advents- und Weihnachtszeit sind ein Schwerpunkt der Ausstellung. Nicht nur den „Herrnhuter Stern“, auch weniger bekannte Modelle gibt es zu entdecken, beispielsweise den „Sebnitzer Stern“ oder den „Hartensteiner Stern“. Aus der Region Małopolska im Süden Polens wird der „Gwiazda kolędnicza“, ein farbenprächtiger Drehstern vorgestellt, dessen Entstehung und Verwendung in Kurzfilmen verdeutlicht wird.
Die Ausstellung beleuchtet Materialvielfalt, Herstellung und Kontexte der Sterne. Unter den mehr als 80 Objekten gibt es Sterne aus Glas, aus Holz, auf Textilien und natürlich auf und aus Papier.
Auch für Familien mit Kindern bietet die Schau vielfältige Zugänge zu Sternen. In Führungen und Workshops können die Eindrücke der Ausstellung vertieft und eigene Sterne gebastelt werden. Ein „Sternenpfad“ als Wegweiser verknüpft die Ausstellung mit passenden Objekten in der Sammlungspräsentation des MEK „Kulturkontakte. Leben in Europa“ und mit dem mechanischen Weihnachtsberg.