Das Berliner Kunstgewerbemuseum wird 150 Jahre alt, das Internationale Design Zentrum Berlin feiert sein 50-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass starten beide Institutionen gemeinsam die neue Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe „Design Views“. Sie zeigt aktuelle Entwicklungen im Design auf und schafft einen öffentlichen Raum für Vernetzung, Austausch und Diskurs in Berlin. Ein junges und in Berlin ansässiges Designstudio präsentiert ein Projekt für jeweils drei Wochen. Die Ausstellungen wechseln monatlich, die Vernissagen finden am letzten Mittwoch des Monats statt.
"Bazaar" ist ein Konzept für ein Netzwerk von Tischobjekten, welches Industriedesign, Kunsthandwerk und digitale Kultur unter dem Thema Slow Manufacturing an einen Tisch bringt. Ausgehend von drei Grundobjekten aus Porzellan - Teller, Schale und Becher - können mittels einer digitalen Applikation Varianten und Hybride der Serienprodukte generiert werden. Der künftige Nutzer kann so direkten Einfluss auf die Form und das Material der Gefäße nehmen und wendet sich zur Fertigung seiner individuell gestalteten Objekte an Kunsthandwerker aus dem Bazaar Netzwerk. Auf dem Tisch treffen die unterschiedlichen Produkte aufeinander und verbinden sich durch eine klare Formensprache zu einem gemeinschaftlichen, heterogenen und dennoch individuellem Bild.
Das Projekt "Bazaar" wurde vom Berliner Designbüro SHAPES iN PLAY entworfen. Es steht stellvertretend für dessen Arbeit an der Schnittstelle von Industriedesign, Technologie und Kunsthandwerk. Seit 2011 schlagen die Designer Johanna Spath und Johannes Tsopanides mit ihren Projekten die Brücke zwischen analog und digital: in Form industrieller Produkte, experimentellen Projekten und digitalen Konzepten im Bereich der generativen Gestaltung.