Schubladendenken lässt sich die Künstlerin Jakob Lena Knebl nicht ein, weder im Leben, noch in der Kunst.
Entsprechend frei geht sie auch die Neuaufstellung der Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst im mumok an, die sie gemeinsam mit eigenen, neu konzipierten Arbeiten und Mut zum Exzentrischen präsentiert. Knebl richtet ihr Interesse auf die klassische Moderne ebenso wie auf die 1970er-Jahre, eine Epoche der Utopien, gesellschaftlichen Visionen, aber auch sexuellen Experimente. Eine für sie charakteristische, raumgreifende Installation, in der Identitätskonstruktionen, Begehren und sinnliche Erfahrung eine große Rolle spielen, bestimmt die erste der zwei Ausstellungsebenen.
Zusätzlich erscheint die Künstlerin als Avatar in einer digitalen, interaktiven Installation, in der Kunstwerke zu Akteurinnen werden. Die Besucherinnen können den Handlungsablauf verfolgen und mitgestalten. Auf der zweiten ihr zur Verfügung stehenden Ebene werden Wohnlandschaften, wie man sie aus Messen und Schaustellungen kennt, mit den Werken der Sammlung so verwoben, dass die Felder Kunst, Design und Mode beständig ihre Positionen tauschen. Momente der Klarheit wechseln sich mit Ungewissheit über Funktion und Zuordnung der präsentierten Objekte ab.