Ende März 2015 erreichte eine Meldung aus Argentinien die Redaktionen der wichtigsten Medien der Welt : ein Gebäude der Nazis mitten im argentinischen Wald wurde entdeckt. Für Wissenschaftler und Hochgelehrte des Themas war das keine Überraschung. Prof. Daniel Schavelzon, Direktor des CAU-Centro de Arqueología Urbana (Institut für städtische Archäologie) der Universität Buenos Aires informierte: es handele sich nicht um die Legende von „Casa de Bormann“ (das Versteck von Hitlers Sekretär), der angeblich nach Argentinien flüchtete und im Urwald lebte, sondern um ein Komplex gut konzipierter Konstruktion, die aus drei Gebäuden bestehe. Der archäologische Fund könnte uns neue Indizien über die Tatsachen und Mythen liefern, es gäbe eine Massenflucht der militärischen Nazihierarchie einschließlich Hitler nach Südamerika. An dieser Stelle fragen wir uns “Was macht ein Flüchtlingsgebäude für Kriegsverbrecher mitten in der Provinz Misiones im Länderdreieck-Argentinien, Brasil, Paraguay?“ Geht es um einen Zufall oder eine akribisch geplante Flucht mit expansionistische Zwecke?
Man wusste schon seit Jahrzehnten, dass die deutschen Nationalsozialisten, im Falle einer Niederlage im zweiten Weltkrieg, einen langfristigen Plan B vorbereiteten. Allerdings wollten die Nazis in Wirklichkeit den amazonischen Urwald erobern um einen „Raum für das Volk“ zu schaffen. Mitte der dreißiger Jahren erkundete die Deutsche- Jary- Expedition die abgelegene Region. Die Forschungsmaßnahme ist eines der außergewöhnlichsten Kapitel des Nationalsozialismus. Unter der Leitung eines überzeugten NSDAP Mitgliedes und eines Biologen, Otto Schulz-Kampfhenkel, forschten die Wissenschaftler und Abenteurer fast zwei Jahre lang exotische Pflanzen, neue Flüsse und isolierte Indianerstämme. Jedoch probierten Sie auch die Wasserlandung des Wasserflugzeuges aus und entwickelten die Luftbildauswertung weiter. Trotz Malaria und Diphtherie überlebte Schulz-Kampfhenkel seinen Amazonas Aufenthalt und behauptete später, dies wäre in Dokumenten und Studien zu beweisen, Das Gebiet sei eines der von Menschen unberührten Regionen der Welt und es wäre, aufgrund des Reichtums an Natur und Rohstoffen, für eine Staatsgründung der Herrenrasse geeignet. Zu dem Zeitpunkt planten, auch wenn es nicht zu beweisen ist, die Nazis die Eroberung eines Teils der Welt als kolonialpolitische Motivation hatten.
Eine zweite Tatsache ist der Nachweis der Testproben neuer Waffen (Wasserflugzeug) in der Region. Es verstärkt die Theorie, dass die Nazis dort auch den Krieg, an der kolonialisierten Guyanas - englisch, holländisch und französisch - spielen lassen wollten. Obwohl es einen Guyana-Plan, bzw. für die Gründung eine Deutsche-Guyana, gab, gibt es keinen Nachweis für dieses Vorhaben der Wehrmacht. Möglicherweise lief es nicht wie geplant und wurde abgebrochen oder die Verantwortlichen zerstörten die Unterlagen als die deutsche Armee am Kriegsende von der Rote Armee (Russland) und Marines (USA Amerikanern) eingekesselt war.
Jedoch haben wir nun ein geographisches Rätsel zu entziffern: Das Guyana Gebiet ist etwa 4900 Kilometer entfernt von den neuen gefundenen Ruinen in Teyú Cuaré. Von dort aus sind es zu den Rio Jary, wo Leutnant Schulz-Kampfhenkel seine wissenschaftliche Beobachtungen im Jahr 1935 registrierte, etwa 3800 Kilometer. Dementsprechend gehen wir davon aus, dass die Wehrmacht ernste Intentionen hatte die Region für sich zu beanspruchen. Vorstellbar ist auch, dass Sie dort einige Kollaborateure, die Informationen und Anderes vereinfachten, gehabt hatten. Wir dürfen nicht außer Acht lassen, dass es Gemeinsamkeiten mit Juan Domingo Perón, dem argentinischen Präsidenten zwischen 1946-1955, der als Militär Attaché in Nazi Deutschland und Mussolinis Italien eine Zeit verbrachte, gab. Durch die Entfernungen können wir behaupten, die Präsenz an diesen Orten gehören einer anderen Zuordnung oder Strategie. Sind die Naziruinen von Teyú Cuaré die Spitze des Eisbergs? Ist ein geheimnisvoller Plan bisher in der Vergessenheit geraten? Ein Fakt ist deutlich: Die verlorene Naziruine, die seit Jahrzehnten gesucht wurde, als wäre sie das neue „El Dorado“, ist da. Um die unbekannte Wahrheit herum sind über die Jahre Mythen (Martin Bormann) Geschichten, Fluchtoperationen und sogar Entführungen (Adolf Eichmann) gewachsen und geschehen.
Professor Schavelzon und seine Institutsmitarbeiter haben eine gewaltige Mission, nämlich den gesamten Komplex gründlich zu untersuchen um Beweismittel zu sichern. Er behauptete bereits, dass das Gebäude aus etwa dem Jahre 1940 stamme. In den Fundamenten wurden Münzen aus dem dritten Reich gefunden, aber auch Geschirr, Haushaltswaren und Unterlagen. Dies und insgesamt zwei Tausend Gegenstände müssen archäologisch klassifiziert werden. Schavelzons Aufgabe bezieht sich nicht nur auf das Wissenschaftliche, sondern auch auf das Historische, auch wenn er es nicht möchte. Durch seinen Bericht werden wir ein neues unbekanntes Bild des zweiten Weltkrieges erhalten. Wir wünschen uns ein Stück klarer Geschichte.