Der Künstler Malte Zenses (1987) zeigt mit Alte eichen, neue bilder. eine Sonderausstellung mit Malereien und Skulpturen, die alle eigens für die Ausstellung im G2 Schaulager entstanden sind.
Die Malereien Zenses sind Abhandlungen zu Abstraktion und Figuration. Häufig dominiert die Geste in seinem Werk, die intuitiv scheint, jedoch diskursiv durchdacht ist. Zenses spielt mit Codes aus malerischen Elementen und zeitgenössischem Vokabular, welches er zu vielschichtigen Kompositionen verdichtet. So entsteht eine eigenständige malerisch anmutende Sprache, deren Dechiffrierung ambivalente Ergebnisse entstehen lassen kann.
In einigen Arbeiten lassen sich Schlagzeilen oder Zeitungslogos entdecken, die die Werke kontextualisieren, ohne sie in eine bestimmte Richtung zu lenken. Häufig werden die Bilder mit Textfragmenten in Beziehung gesetzt, die sich im unteren Teil der Bilder befinden, hierbei handelt es sich meistens um Zitate aus Spielfilmen. Diese bringen eine poetische und literarische Ebene in die Bilder. Sie eröffnen Assoziationen und Imaginationen zum Theatralischen und Dramatischen und lassen so bruchstückhafte Narrative entstehen. Teilweise dringt die malerische Komponente deutlich mehr in die Bilder: das Ergebnis sind wuchtige, dynamische Kompositionen, die zwischen Abstraktion und landschaftlicher Figuration schwingen.
Zenses Skulpturen werden von Textilien dominiert. Flicken sind aneinandergenäht und ergeben unübersichtliche große Flächen, die wie eine Collage eine Einheit aus Teilstücken bildet. Diese bekleiden körperliche Formen. Die Figuren bleiben dabei gesichtslos und anonym, sie scheinen unseren Blicken auszuweichen. Häufig sind sie gebückt und scheinen vor etwas Schutz zu suchen und ihre Identität verschleiern zu wollen. Sie wirken wie Bewohner eines urbanen, postapokalyptischen Habitats und es bleibt unklar, ob unter der Oberfläche noch etwas existiert oder ob sie nur noch Hüllen und Relikte von etwas Vergangenem sind.