Bettina Pousttchi realisiert im Kesselhaus des KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst ihre bisher größte Fotoinstallation in einem Innenraum. Mit einer Höhe von zwanzig Metern ist das würfelförmige Kesselhaus ein einzigartiger Ausstellungsort in Berlin. Nach Roman Signer, David Claerbout, Haegue Yang und Thomas Scheibitz setzt Bettina Pousttchi nun die Reihe der Künstlerinnen und Künstler fort, die für diesen spektakulären Raum eine Arbeit entwickeln.
In Berlin erhielt Bettina Pousttchi insbesondere durch ihre viel beachtete Fotoinstallation Echo (2009/2010) Aufmerksamkeit: Damals umkleidete sie die gesamte Temporäre Kunsthalle mit einem Nachbild des gerade abgerissenen Palastes der Republik. Für die ortsspezifische Fotoinstallation Panorama arbeitet Bettina Pousttchi im KINDL einmal mehr mit Fotografie in den Dimensionen von Architektur. Panorama besteht aus acht raumhohen Fotobahnen, die auf die drei fensterlosen Wände des Kesselhauses verteilt sind. Ausgangspunkt sind Fotografien der Künstlerin, die in jeweils leicht verschobener Perspektive einen Blick durch die riesige Fensterfront des Kesselhauses in den Außenraum, auf benachbarte Gebäude, den Biergarten, Fahrräder etc. zeigen. Im Maßstab 1:1 multiplizieren die textilen Fotodrucke die schmalen, gerasterten Fensterbahnen.
Die Ausstellung wird kuratiert von Andreas Fiedler.