Die Installation KAPUTTNIK des Leipziger Künstlers Paule Hammer (*1975) - eigens für die größte Halle des MdbK entwickelt - erhebt sich als 12 Meter hohes Mischwesen aus Mensch und Tier. Drei Wochen bauten der Künstler und sein Team die monumentale Arbeit auf. Über einem Gerüstbau wurde die Skulptur aus Blöcken und gerenderten Schichten aus Styropor in ihre finale Form geschnitten.
Paule Hammers KAPUTTNIK setzt sich aus dem Körper eines Löwen und einem menschlichen Kopf zusammen. Die Wahl von Klaus Kinski (1926-1991), dessen Konterfei die Skulptur trägt, bezieht sich auf frühere Arbeiten Paule Hammers. So spielte beispielsweise schon seine Arbeit “Niemand weiß, was wir fühlen” von 2005 mit dem Kopf der umstrittenen Kunstfigur. Zugleich erinnert das gigantische Wesen an majestätische Tempelwächter der Antike. Der Gestalt ist schon aufgrund ihrer Größe Bedrohlichkeit eingeschrieben.
KAPUTTNIK ist work in progress. Im Laufe des Ausstellungszeitraumes werden in und um Hammers Arbeit insgesamt sieben Veranstaltungen stattfinden. Im Innerem der begehbaren Skulptur wird der Künstler mit wechselnden Gästen das KOPFKINOKAPUTTNIK inszenieren und damitBesucherInnen an den geistigen Kapriolen des KAPUTTNIK teilhaben lassen. Den Auftakt bildet am 14.12.2019 um 19 Uhr „Banana pithecus“. Die BesucherInnen sind zu einer meditativen Zeitreise zu den gemeinsamen Vorfahren von Mensch und Banane eingeladen. Über die genauen Termine der Folgeveranstaltungen informieren wir sobald alle teilnehmenden Künstler und Gäste verbindliche Zusagen gemacht haben.
„Am 4. Oktober 1957 brachten die Sowjets mit dem Sputnik den ersten von Menschen gebauten Satelliten in eine erdnahe Umlaufbahn. Die Amerikaner, geschockt von diesem Ereignis, wollten so schnell wie möglich gleichziehen. Ihre Rakete, die „Vanguard“ ins All transportieren sollte, sprengte sich allerdings vor den Augen der Nation live im Fernsehen selbst in die Luft und „Vanguard“ rollte, tapfer Signale sendend, aus den Trümmern in Richtung Strand. Hämisch wurde „Vanguard“ von der US- Presse „Kaputnik“ genannt. Als ich Kind war, wurde der Begriff „Kaputnik“ für dysfunktionale aber energisch handelnde Menschen gebraucht.“ (Paule Hammer)
Die Ausstellung wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.