Die Videoarbeit Wir wollten zum Mars und bekamen Twitter von Jens-Martin Triebel stellt den ansteigenden globalen Warenfluss in direkten Zusammenhang mit dem Schwinden der polaren Gletscher. Im Rahmen der Ursachenforschung und in Diskussionen um den unübersehbaren Klimawandel kommt diesem Aspekt meist wenig Bedeutung zu. Die bedrückende Verschränkung von Ausschnitten aus dem Imagefilm einer global agierenden Reederei – Maersk Line – On Board Edith Maersk und Sequenzen aus der Dokumentation Chasing Ice, die den zunehmenden Gletscherschwund visuell eindrucksvoll begleitet, verleihen Triebels Arbeit eine atemberaubende Monumentalität. Brutal und sensibel zugleich wechseln die Szenen unkommentiert zwischen Natur und Stahlkoloss.
Zwischen den Etagen des MdbK bewegt sich ein Raum. In ihm ergeben sich unterschiedliche Situationen, verbunden mit den Menschen und Objekten, die sich von ihm mitbewegen lassen. In der Ausstellungsreihe Seilakt - eine Kooperation mit den Klassen Intermedia und Bildende Kunst der Fachrichtung Medienkunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig - gehen sechs künstlerische Positionen auf den schwebenden Raum ein und definieren ihn für die kommenden zwei Jahre jeweils neu.