Henrik Eiben präsentiert in seiner zweiten Einzelausstellung Boo‘d up in der Galerie Christian Lethert auf zwei Etagen neue Zeichnungen sowie skulpturale Wandarbeiten. Auf dem Blatt, auf der Wand und im plastischen Bildraum vereint der Hamburger Künstler unterschiedlichste Materialien wie Holz, Metall, Stoff und Glas zu minimalistischen und zugleich lebhaft bewegten Kompositionen.
Leichtigkeit und der lustvolle Einsatz von Farbe zeichnen die reduzierten Zeichnungen von Henrik Eiben aus. Dies findet sich auch in den erstmals präsentierten kleinformatigen Wandzeichnungen der Foundation Talk wieder. Teils direkt auf der Wand angebracht und mit Applikationen aus Holz, Leder und Kupfer kombiniert, entstehen temporäre, fragile Arbeiten, die sich langsam von der Wand weg und in den Raum hineintasten. Das Untergeschoss, verwandelt in ein kleines Zeichnungskabinett, bildet den Ausgangspunkt, um sich der konzentrierten Formensprache und den gestalterischen Prinzipien des Künstlers zu nähern.
Als würden sich die Linien und Farben der Zeichnungen in Bewegung setzen und in den Wandobjekten Gestalt annehmen, tritt man beim Hinaufgehen der Stufen in die nächste Dimension von Henrik Eibens künstlerischem Œuvre.
Die dreidimensionalen Wandarbeiten lösen sich auf spielerische Weise vom Konstrukt des Holzrahmens. Während bei der vierteiligen Arbeit Arabesque Hop jeweils ein weiterer Rahmen aus dem Bild hinauszutreten scheint, haben die Werke Boneshaker und Lightbreaker einen noch stärker skulpturalen Charakter. Gemeinsam ist ihnen jedoch das Ausreizen und die Erweiterung des Mediums Malerei. Statt unmittelbar Farbe aufzutragen, verwendet Henrik Eiben Stoffe und mundgeblasenes Glas für seine präzisen farblichen Setzungen.
Wird die Wand bei den neuen Zeichnungen der Serie Foundation Talk zum festen Bestandteil der Werke, eröffnen die skulpturalen Arbeiten durch ihre offenen Formen unterschiedlichste An- und Durchsichten. Je nach Lichteinfall entstehen spannende Farb- und Schattenspiele auf der Wand, die sich mit dem Blick der Betrachtenden stetig wandeln. Henrik Eiben bringt somit nicht nur Linien und Farben, sondern auch unsere Sehgewohnheiten in Bewegung: >>Biddy-da-dum, boo’d up<< (Ella Mai).
Henrik Eiben, 1975 in Tokyo geboren, lebt und arbeitet in Hamburg. Er absolvierte sein Studium an der Academy of Visual Arts and Design, Enschede (1997 bis 2002), am Maryland Institute College of Art in Baltimore (2001) sowie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe bei Silvia Bächli (2002 bis 2004).
Vom 15. bis 17. November sind wir erneut auf der Art Düsseldorf vertreten und vom 05. bis 08. Dezember auf der NADA Miami. Darüber hinaus freuen wir uns, am 31.01.2020 das neue Jahr mit einer Gruppenausstellung zu eröffnen.