Einige Dinge können wir nie sehen oder wissen, aber diese Unwissenheit ist selbst nur eine Art Vermutung. Wir können uns nicht sicher sein.
Sonnenlicht braucht 8 Minuten, um die Erde zu erreichen, das Licht draußen auf den Bäumen oder dem Bürgersteig stammt aus der Vergangenheit. Einige Leute glauben, dass das Erinnern auch eine gewisse Löschung von Erinnerungen auslöst, ein sanftes Ausradieren, in der Art und Weise, wie Sonnenlicht nach und nach Farbstoffe verändert und sie immer blasser erscheinen lässt, so wie ein Hemd ausbleicht, wenn es zu lange dem Sonnenlicht ausgesetzt wird.
Ein Kellerraum, unterirdisch, einer ohne Fenster, scheinbar isoliert, lässt uns dennoch lebhaft an die Außenwelt denken. Das Abwesende wird gegenwärtig. Längere Perioden der Dunkelheit beschwören extravagante Bilder und Halluzinationen in denen herauf, die dieser Dunkelheit ausgesetzt waren, fast so, als ob das visuelle Vakuum gefüllt werden müsste. Was in unserem Unterbewusstsein ist, füllt diese Lücke.
Es gibt viele Probleme für unser Verständnis von der Welt, einschließlich des so genannten „harten Problems“. Der Philosoph David Chalmers spricht vom „harten Problem des Bewusstseins“ wenn „physische Prozesse im Gehirn die subjektive Erfahrung des Geistes und der Welt hervorrufen“. „Es ist einer der bekanntesten Fakten der Welt, dass wir subjektive Erfahrungen machen, und zugleich einer der geheimnisvollsten, warum diese physischen Prozesse im Gehirn subjektive Erfahrungen erzeugen und warum es in der Dunkelheit nicht weiter geht ...“1
Kunstwerke können als eine physische Manifestation des Denkens angesehen werden, Denken in all seinem Reichtum, analytisch, bewusst und unbewusst, die „Bilder“ aus der Dunkelheit „real“ erscheinen lassend.
Manchmal sieht oder beobachtet der Künstler andere, die sich dieser Beobachtung nicht bewusst sind, wie im Falle von Miroslav Tichý. Die Personen werden unbemerkt eingefangen, reflektierend, in ihrem alles andere als bewusstem Denken, in der Unbegreifbarkeit der Gedanken.
Die Galerie Christian Lethert bedankt sich herzlich bei Fergus Feehily und Daniel Lergon für die Organisation der Ausstellung, bei den Künstlern Julia Dubsky, Sophie Erlund, Pius Fox, Roman Gysin, Kathrin Sonntag, Mark Swords sowie den Galerien Å+, Berlin; Conrads, Düsseldorf; Delmes & Zander, Köln; Kadel Willborn, Düsseldorf; Kevin Kavanagh, Dublin; Pablo’s Birthday, New York; PSM, Berlin.