Aus Anlass des 150-jährigen Jubiläums der Hamburger Kunsthalle und des 100jährigen Jubiläums der Künstlerinnenvereinigung Hamburgische Sezession zeigt die Kunsthalle eine besondere Präsentation: In den bestehenden Rundgang der Klassischen Moderne sind rund 40 Gemälde und Skulpturen von über 30 verschiedenen Mitgliedern der Sezession eingefügt – darunter Werke von Alma del Banco, Karl Ballmer, Fritz Flinte, Ivo Hauptmann, Paul Henle, Karl Kluth, Dorothea Maetzel-Johannsen, Rolf Nesch, Anita Rée, Otto Rodewald, Heinrich Steinhagen und Gretchen Wohlwill. In der direkten Nachbarschaft zu Werken von Künstlerinnen der europäischen Moderne wie Edvard Munch, Robert Delaunay, Albert Marquet oder Paul Klee lässt sich die Hamburgische Sezession in ihrer ganzen Vielfalt erkunden. Da die Vereinigung kein Programm hatte, sondern als offener Zusammenschluss verschiedene künstlerische Haltungen zuließ, zeigen sich Verbindungen zu Realismus und Impressionismus ebenso wie zu Expressionismus, Neuer Sachlichkeit, Surrealismus und einer freien, gestischen Kunst.
Die Hamburgische Sezession gründete sich im Sommer 1919 als spartenübergreifende Vereinigung von Kunstschaffenden aus Malerei, Bildhauerei, Architektur und Literatur. Die Mitglieder wünschten sich eine lebendige Kunstszene in der Kaufmannsstadt. Bis zu ihrer Selbstauflösung im Mai 1933 unter dem Druck der Nationalsozialisten realisierten sie Vorträge, Lesungen, Künstlerfeste und zwölf Jahresausstellungen, zu denen sie weitere Künstlerinnen einluden. Die Ausstellungen fanden seit dem 14. Dezember 1919 in den Sälen der Hamburger Kunsthalle statt. Dabei bot die umfangreiche Sammlung des Museums den Künstlerinnen reichlich Inspiration.