Wir freuen uns, eine Ausstellung von Silvia Gertsch und Xerxes Ach in der Galerie in Zuoz ankündigen zu dürfen. Damit schliessen wir an ihre beiden grossen Präsentationen im Kunstmuseum Bern 2015 und im Nationalmuseum Danzig im vergangenen Jahr an.
Die Bilder von Silvia Gertsch schildern Momente alltäglicher Realität und sind hinter Glas gemalt. Die Gemälde von Xerxes Ach sind abstrakt und sind mit Schichten monochromer Ei-Tempera auf Baumwolle gemalt. Das Künstlerpaar verbindet eine bedingungslose Leidenschaft für die Malerei, ein hohes Mass an Präzision sowie die Art und Weise, wie sie Farbe als Träger von Energie einsetzen. Farben sollen Licht übertragen: Das Licht ist der wahre Protagonist dieser Arbeiten. In den monochromen Leinwänden von Xerxes Ach strahlen Farbe und Licht über die Grenzen des Bildträgers hinaus. In den Bildern von Silvia Gertsch verklärt das Licht Figuren und Landschaften und verleiht ihnen eine fast transzendente Dimension. Trotz der markanten Unterschiede zwischen der figurativen Bildsprache von Silvia Gertsch und der monochromen Malerei von Xerxes Ach, entwickelt sich zwischen den Werken stets ein Zwiegespräch.
Silvia Gertsch malt hinter Glas. Ihre Bildvorlagen sind Fotos und Videostills, die sie selbst aufgenommen und bearbeitet hat. Die Themen sind ebenso klassisch wie zeitlos: Ihr Interesse gilt der Figur und der Landschaft, und – in der malerischen Umsetzung – der ungemein vielfältigen Wirkungen des Lichts. Ihr Ziel ist es, die Harmonie von Mensch und Natur in neue, heutige Bilder zu giessen. Ihre Strategie geht von der aktuellen Wirklichkeit aus. Gertsch ist keine träumende Nostalgikerin, die alles Störende ausblendet. Vielmehr findet sie auf ihren Streifzügen mit der Kamera Momente, die über das Augenblickliche hinaus auf Unvergängliches und Allgemeingültiges verweisen. Der im fotografischen Schnappschuss enthaltene existentielle Gehalt wird jedoch erst in der Malerei zur Gewissheit. Als Malerin gelingt Silvia Gertsch das Wunder, der Schönheit eines kurzlebigen Schnappschusses Glaubwürdigkeit und Dauer zu Verleihen. Diese zarte und zugleich starke Schönheit offenbart sich allein in ihrer Malerei.
Xerxes Ach malt mit Ei Tempera auf Baumwolle. Er stellt seine Farben selbst her, in dem er Pigmente mit Eigelb anrührt. Seine Bildsprache drückt sich über sinnliche Farberlebnisse aus, die sich teils als monochrome teils als expressive Farbkompositionen zeigen. Ach schafft es, aus dem Konvolut der unendlichen Farbenvielfalt, spezielle Farbsensationen zu sichten, diese einzufangen und in spannende und abstrakte Farbkompositionen umzusetzen. Befreit von allem Formellen, wird aus der Farbe die gewollte Farbnuance extrahiert, als könnte sie reiner und reduzierter nicht existieren. Hat Ach zuerst monochrome Farbflächen nebeneinander gesetzt, werden jetzt die dadurch entstandene Farbkontrastlinien aufgebrochen und durch einen expressiveren Duktus ersetzt. Mit einem großen Pinsel werden verschiedene Farben hauchdünn und schichtweise aufgetragen, die in ihrer plastischen Erscheinung eine unglaubliche Bildtiefe suggerieren.
Silvia Gertsch wurde 1963 in Bern geboren, Xerxes Ach 1957 in Esslingen a.N. in Deutschland. Nachdem sie viele Jahre in Zürich und sechs Jahre in Bergamo gelebt haben, wohnen sie seit 2010 in Rüschegg in den Berner Voralpen. Sie hatten 2015 eine grosse Ausstellung im Kunstmuseum Bern und 2018 im Nationalmuseum in Danzig; sie haben in Gruppen-ausstellungen in den Kunsthallen Bern, Basel, Zürich und in den Museen von Zürich, Bern, Lugano und München ausgestellt, sowie Einzelausstellungen in den Galerien Bischoff in Bern, Monica De Cardenas in Mailand und Lugano, Jamileh Weber in Zürich, Kornfeld in Bern und Fuchs in Berlin gezeigt. Ihre Werke sind in bedeutenden öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten, z.B. im Kunsthaus Zürich, im Kunstmuseum Bern, der Schweizer Mobiliar Versicherung, Credit Suisse, UBS und Unicredit.