Die Stern-Wywiol Galerie stellt Rebecca Partridge neu vor und zeigt neue Werke ihrer Galeriekünstler Yves Rasch und Sibylle Waldhausen.
Blaue Stunde ist der Zwischenzustand zwischen Sonnenuntergang und Dunkelheit. Die Ausstellung vereint drei künstlerische Positionen, die jede auf ihre Weise so eine Transformation oder Schwelle beschreiben.
Die Britin Rebecca Partridge malt Sequenzen von fotorealistischen Landschaften, die sie streng systematisch nach Tageszeit und geografischer Lage anlegt. Sie stellt Licht und Dunkelheit, Weite und Enge, Klarheit und Unschärfe nebeneinander und forscht methodisch nach den Triggern, die eine Resonanz im Betrachter auslösen und die eigenen inneren Bilder aktivieren. Neurowissenschaften und Animismus, Realismus und Abstraktion, Handarbeit und Bilderflut werden zu einer faszinierenden Bildsprache vereint, die prototypisch für unsere Zeit stehen kann.
Yves Rasch stellt neue Holzskulpturen aus seinen Zyklen UNENDLICHKEIT und ATMUNG vor. Sein Interesse gilt der Korrespondenz zwischen den gewachsenen Strukturen des Materials Holz, die er mit organischen, der Natur entlehnten Formen und gewachsten Oberflächen in Beziehung setzt. Mit der durchscheinenden weißen Farbgebung werden die Skulpturen ihrem Material gleichsam entrückt und in einen Schwebezustand versetzt und zwischen Natur und Künstlichkeit, zwischen Oberfläche und reiner Form gehalten.
Sibylle Waldhausens Interesse gilt der menschlichen Figur. In genauester Beobachtung filtert sie die wesentlichen Bestandteile unserer Körpersprache heraus und übersetzt sie in Archetypen der menschlichen Natur. Ihre Formen sind fein gezeichnet und schematisiert, ihre Figuren individuell und überpersönlich zugleich. Die Figuren zeichnen universelle Bilder des Humanen – dass es oft Frauen sind, liegt im bildhauerischen Potential der weiblichen Form ebenso wie in einer selbstverständlichen, gelebten Emanzipation begründet.