"Das Absurde, mit Geschmack dargestellt, erregt Widerwillen und Bewunderung." (Johann Wolfgang von Goethe)
Es ist der Bruch mit dem vermeintlich Schönen, der die in dieser Ausstellung gezeigten Alten Meister bis hin zu zeitgenössischen Künstlern in ihrem Schaffen eint. Ihre Werke lösen konträre Assoziationen, Gedanken und Gefühle aus – man kann sich ihnen kaum entziehen und wird unwillkürlich emotional involviert.
Es scheint, als hätte jeder Betrachter eine andere Meinung über das, was er zu erfassen sucht, wenn er die Bilder, Objekte und Skulpturen sieht. Diese Kunst polarisiert. Naturgetreues trifft auf Absurdes und Fantastisches, Schönheit vereint sich mit Grausamkeit, Realität wird zur Illusion, das Märchenhafte bezaubert und jagt uns einen Schauer über den Rücken.
Die Motive scheinen vertraut und zugleich fremd. Es ist eine reizvolle und dennoch eine gebrochene Schönheit, die jederzeit ins Morbide und Albtraumhafte zu kippen droht, ohne dass das Böse konkret fassbar wäre. Während man möglicherweise ein leichtes Unbehagen empfinden mag, hat man sich der Verführung von etwas nie zuvor Gesehenem längst hingegeben.
Künstler*innen: Nicole Bianchet, GL Brierley, Martin Denker, Max Ernst, Jean Tinguely und Eva Aeppli, Marianna Gartner, Kerstin Grimm, Uwe Henneken, Paul Klee, Gustav Kluge, Dirk Lange, Wolfe von Lenkiewicz, René Magritte, Charles Matton, Kate MccGwire, David Nicholson, Daniel Richter, Josef Scharl, Friedrich Schröder-Sonnenstern, Carolein Smit, Dimitris Tzamouranis, Sandra Vásquez de la Horra, Thomas Virnich, Wols, Aloys Zötl u.a.