Der Titel unserer Schau ist Programm: Nachdem wir in der Vergangenheit verschiedene Präsentationen zum Thema Malerei oder Zeichnung gezeigt haben, fokussieren wir nun in einer Gruppenschau ganz auf Skulptur. Mit sechs Kunstschaffenden aus unserem Programm und einem Gastkünstler wird die Vielfalt dessen veranschaulicht, was Objektkunst heute sein kann.
Skulptur ist die Hauptdarstellerin unserer ersten Ausstellung im neuen Jahr. Dabei befindet sich unter den ausgewählten Positionen lediglich ein Künstler, der explizit als Bildhauer in Erscheinung tritt: Hubert Kiecol. Die anderen Kunstschaffenden sind meist gattungsübergreifend tätig, einzelne gar vorrangig im zweidimensionalen Medium. Sie alle fächern mit ihren Beiträgen zu unserer Ausstellung das Spektrum der skulpturalen Möglichkeiten auf: Nebst freistehenden Bodenarbeiten sind wandbasierte Reliefs von Sébastien de Ganay und eine hängende Skulptur von Jürgen Partenheimer zu sehen sowie eine Keramik von Judy Ledgerwood, die den Übergang zum Bereich der angewandten Kunst andeutet.
Die Formensprache der gezeigten Arbeiten wirkt auf den ersten Blick weitgehend minimalistisch, doch verbergen sich darin verschiedene sinnliche und interaktive Facetten: Von ätherisch fein nuancierten Farbverläufen bei Koka Ramishvili über zeichnerisch anmutende Objekte von Jürgen Partenheimer und Hubert Kiecol, die sich je nach Betrachterstandpunkt anders darstellen, bis hin zu der haptisch reizvollen Vase von Judy Ledgerwood. Brigitte Kowanz gestaltet mit Spiegeln und Neonschrift einen wahren Sog von Sinneseindrücken, und der Gastkünstler Haroon Mirza erweitert das Objekthafte um die Dimension des Klanges.
So verdeutlicht unsere Ausstellung ein Kernthema dessen, was Skulptur ist: ein aktives Gegenüber in Raum und Zeit.