Ab Herbst 2019 wird im Belvedere 21 eine visionäre, im österreichischen Kunstgeschehen bisher jedoch unterbewertete Position zu sehen sein.
Josef Bauer gehört zu den wesentlichen Protagonisten der konzeptuellen Kunst in Österreich seit den 1960er-Jahren. Noch vor Franz West lädt der oberösterreichische Künstler sein Publikum ein, mit amorphen Gebilden zu hantieren, und definiert das Verhältnis zwischen Körper und Bildhauerei neu. Im Umkreis der Wiener Gruppe mit den Poeten Gerhard Rühm, Friedrich Achleitner und Oswald Wiener entwickelt der Konzeptkünstler eine – im wahrsten Sinne des Wortes – skulpturale Sprache, die Körper und Objekte zueinander in Beziehung setzt.
Bauer bezeichnet seine Arbeiten als „taktile Poesie“, also berührbare Poesie. Seine Installationen, Gemälde, Objekte und Performancefotografien kreisen stets um die Frage, was mit Kunst wie artikuliert werden kann. Das Belvedere widmet Josef Bauer als erstes österreichisches Bundesmuseum eine umfassende Werkschau.