Die Ausstellung befindet sich in den historischen Lokschuppen des ehemaligen Bahnbetriebswerks Anhalter Bahnhof.
Außer der Geschichte der eindrucksvollen Fahrzeuge zeigt sie die Geschichte der Menschen, die mit der Bahn zu tun hatten – als Reisende und Bedienstete, als Aktionäre und Bauarbeiter, aber auch als Deportierte.
Zu sehen ist ein lebendiges Panorama, das deutlich macht, wie die Eisenbahn einerseits das alltägliche Leben geprägt hat und wie sich andererseits die politische und gesellschaftliche Geschichte Deutschlands im Eisenbahnwesen spiegelt.
Der Standort: Teil des legendären Anhalter Bahnhofs Der Anhalter Bahnhof war einer der legendären Berliner Kopfbahnhöfe der Vorkriegszeit. Sein monumentales Empfangsgebäude wurde nach Kriegsschäden gesprengt, die beiden historischen Lokschuppen von 1874 mit ihren Drehscheiben wurden jedoch in den 1980er Jahren restauriert bzw. rekonstruiert.
Sie sind somit das größte Ausstellungsstück und erinnern an die aufwändige Infrastruktur, die nötig war, um das System Eisenbahn "am Laufen" zu halten.
Am Auftakt zur Ausstellung finden sich gerettete Fragmente des Anhalter Personenbahnhofs, deren künstlerischer Aufwand zeigt, welche Bedeutung das Verkehrsmittel im 19. Jahrhundert hatte.
Kern der Ausstellung sind mehr als vierzig Eisenbahnfahrzeuge: Lokomotiven und Wagen aus der Zeit von 1843 bis 1980, ergänzt um wertvolle historische Fahrzeugmodelle aus dem früheren Verkehrs- und Baumuseum.
Beides ist eingebettet in eine Vielzahl von Objekten, die verdeutlichen, wie Menschen mit und für die Eisenbahn lebten: Wagenabteile, Reiseandenken, Uniformen, Speisewagengeschirr, Koffer, Fahrkarten, Spielzeugbahnen ...
Eisenbahngeschichte wird so in eine Geschichte des Industriezeitalters eingeordnet und in 33 Stationen vorgestellt, die jeweils für markante Zeitabschnitte oder Ereignisse stehen.
Bereits seit 1988 widmet sich die Ausstellung auch dem dunkelsten Kapitel der deutschen Eisenbahngeschichte, der Rolle der Reichsbahn bei der Ermordung europäischer Juden im so genannten Dritten Reich.
Die Ausstellungseinheit "Judendeportationen" präsentiert zwölf Berliner Einzelschicksale und zeigt Bilder, Landkarten und Fahrpläne. An einer Medienstation sind die einschlägigen Daten sämtlicher "Judentransporte" zwischen 1941 und 1945 abrufbar.