Wir freuen uns, Sie auf unsere Gruppenausstellung True Stories. A Show Related to an Era – The Eighties: Part II, kuratiert von Peter Pakesch, aufmerksam zu machen. Der zweite Teil der Ausstellung zeigt Werke von Mirosław Bałka, Werner Büttner, Clegg & Guttmann, Mathis Esterhazy, Günther Förg, Isa Genzken, Robert Gober, Felix Gonzalez-Torres, Georg Herold, Axel Hütte, Mike Kelley, Martin Kippenberger, Jeff Koons, Meuser, Reinhard Mucha, Cady Noland, Albert Oehlen, Richard Prince, Cindy Sherman, Thomas Struth, Rosemarie Trockel, Franz West, Christopher Wool und Heimo Zobernig in der Goethestraße 2/3.
Aus heutiger Sicht hat sich die Rolle, die Kunst noch vor Jahrzehnten in der Gesellschaft einnahm, grundlegend verändert. In der Geschichte des späten 20. Jahrhunderts waren die Jahre 1968 und 1989 sowohl für die Politik als für die Kultur maßgeblich. Das eine Datum bezeichnet den Höhepunkt des Kalten Kriegs und den Aufbruch in neue Freiheiten, das andere das Ende eben dieses Kriegs und den Beginn einer neuen Weltordnung (die bis heute nicht endgültig festgelegt ist).
Eine bestimmte Lesart westlicher Kultur beschreibt Ende der 1960er Jahre in der visuellen Kunst und anderen Feldern der Kultur einen Abschluss – das Ende der Moderne. Ästhetik und Politik folgten dieser Erkenntnis. Auf eine Zeit der Unsicherheit folgte ein Streben vieler Künstler beider Seiten des Atlantiks gegen jegliche Folgen der Geschichte. Das Ende des 'Endes der Kunst' um 1980 wurde als große Befreiung wahrgenommen, mindestens so intensiv wie die Freiheitsbewegung mehr als ein Jahrzehnt zuvor. Die Welt sollte sich auf unerwartete Weise verändern. Der Künstler als starkes Individuum in einer Gesellschaft in der eine individuelle Identität als obsolet entblößt wurde: dieser Widerspruch wurde enorm produktiv genutzt, schaffte neue Strategien und Haltungen gegenüber künstlerischen Herausforderungen.
Die Ausstellung möchte wichtige Positionen dieser Ära präsentieren und zeigen, wie diese in Galerien zwischen New York und Los Angeles auf der einen Seite, sowie Köln und Wien auf der anderen Seite ausgestellt wurden. Diese vier Städte intellektueller Bedeutung erfuhren in jenen Jahren einen wachsenden, fruchtbaren Austausch.
Als absolutes Zentrum kultureller Produktion der Nachkriegskunst, schaute man von New York aus mehr und mehr nach Köln, Mittelpunkt der Galerien- und Sammlerszene in Deutschland. Dieser Blickwechsel wurde sogar noch verstärkt, als sich die amerikanische und deutsche Aufmerksamkeit weiter nach Südosten auf die lange ruhende Hauptstadt Wien richtete, die bereits in Vorahnung der folgenden weltpolitischen Ereignisse zunehmend aus dem Schatten des Eisernen Vorhangs trat. Ebenso rückte im Westen Kalifornien, hauptsächlich Los Angeles, ins Blickfeld, das unabhängig von New York als wichtiger Akteur auf ganz eigene Weise mit den amerikanischen und europäischen Strömungen umging.
In diesem Sinne möchte die Ausstellung die kulturellen Zentren der USA, Los Angeles im Westen und New York im Osten, mit den europäischen Hotspots Köln und Wien verbinden, um das Neue der damaligen Verbindungen zu verstehen und zu demonstrieren, welche revolutionären Entwicklungen dieser Ära die Kunst bis ins 21. Jahrhundert geprägt haben.