Reduktion bestimmt nicht nur das Werk der Künstlerin Maria Eichhorn (*1962 in Bamberg, Deutschland), sondern auch ihre Ausstellung im Migros Museum für Gegenwartskunst. Das spiegelt sich in der Anzahl der Werke – es sind zwölf Arbeiten aus den letzten 30 Jahren – sowie in ihrer spezifischen Formensprache. Die Ausstellung unterbricht gezielt Sehgewohnheiten und bietet Raum für ein Umdenken.
Maria Eichhorns Praxis zielt auf eine Auseinandersetzung mit festgeschriebenen Normen, die Alltagsleben und Kunst reglementieren, wobei ihr besonderes Augenmerk sozioökonomischen Prozessen gilt. Die daraus resultierenden Fragestellungen sind unter anderem auf Wert, Zeit, Besitz und Eigentum fokussiert, deren Wirkungsweisen die Künstlerin gezielt unterwandert. Basierend auf weitreichenden Recherchen, eröffnet ihr Werk Möglichkeiten politischen Handelns.
Mehrere der in der Ausstellung gezeigten Arbeiten befinden sich in der Sammlung des Migros Museums für Gegenwartskunst, wie die zentrale Arbeit 72 Bilder (1992/93). International bekannt wurde Eichhorn durch ihre Teilnahme an zahlreichen Biennalen wie der Biennale Venedig (1993, 2001 und 2015) sowie der Documenta11 (2002) und documenta 14 (2017).