Bereits zum vierten Mal zeigt das Blickle Kino an sechs Abenden bei freiem Eintritt Filme von jungen Filmemacherinnen und preisgekrönten Regisseurinnen aus Spanien und Mexiko. Die Kulturabteilungen der Botschaften der beiden Länder wählten Werke aus, die das außergewöhnliche Kino jenseits der weltbekannten filmischen Produktion im spanischsprachigen Kulturraum repräsentieren.
Fernando González Molina, Palmeras en la nieve (Palmen im Schnee), ES 2015, 163 Min.
Im Jahr 1953 verlassen die Brüder Kilian und Jacobo die Berge in Huesca (Aragonien), um in eine ehemalige spanische Kolonie in Äquatorialguinea zu ziehen, wo ihr Vater in der Finca Sampaka auf sie wartet. Schnell entdecken die beiden die Freuden dieses sinnlichen, immergrünen Paradieses. Doch Kilian verliert sein Herz nicht nur an das Land: Er verliebt sich in Bisila, eine Einheimische. Es ist der Beginn einer verbotenen Liebe in Zeiten politischer Unruhen und gesellschaftlicher Umstürze. Einer Liebe, die Generationen überdauern soll und deren Kraft noch Jahrzehnte später spürbar ist. Denn als Jacobos Tochter Clarence nach seinem Tod nach Afrika reist, um Nachforschungen über die Vergangenheit ihrer Familie anzustellen, findet sie endlich die Antworten, nach denen sie so lange gesucht hat. (Produktionsmitteilung)
Regie: Fernando González Molina, Drehbuch: Sergio G. Sanchez, Luz Gabás, Kamera: Xavi Giménez, Musik: Lucas Vidal, Mit Mario Casas, Adriana Ugarte, Macarena García, Alain Hernández, Berta Vázquez, E. Gutiérrez Caba.
Alonso Ruizpalacios, Güeros, MX 2014, 106 Min.
Eine alleinstehende Mutter kommt mit ihrem Sohn Tomas nicht zurecht und schickt ihn zu seinem älteren Bruder Federico, genannt Sombra, nach Mexico City. Nach einer Busfahrt erreicht er spätnachts die Wohnung des Bruders, sie ist dunkel, es gibt keinen Strom und am nächsten Tag auch kein Frühstück. Tomas bekommt mit, wie Sombra und sein Mitbewohner aus der unter ihnen gelegenen Wohnung mithilfe eines Mädchens mit Down-Syndrom Strom abzweigen. In der Zeitung entdeckt Tomas eine kurze Meldung über Epigmenio Cruz, einen mexikanischen Folkrockmusiker, der aufgrund von Leberproblemen ins Spital eingewiesen wurde. Tomas, ein großer Fan von Cruz seit er bei seinem Vater eine Kassette mit seiner Musik gehört hat, schlägt vor, ihn zu suchen und ihm einen Besuch abzustatten. Dabei geraten sie in einen Protestmarsch– es sind die Studentenproteste von 1999 in Mexico City –, gelangen aber schlussendlich zu dem Spital, in dem Cruz aufgenommen worden war. Hier ist er jedoch nicht mehr aufzufinden und die Odyssee geht weiter … (Produktionsmitteilung)
Regie: Alonso Ruizpalacios, Drehbuch: Alonso Ruizpalacios, Gibrán Portela, Kamera: Damian Garcia, Musik: Tomás Barreiro, Mit Tenoch Huerta Mejía, Sebastián Aguirre, Ilse Salas, Leonardo Ortizgris.
Enrique Gato, Las aventuras de Tadeo Jones (Tad Stones - Der verlorene Jäger des Schatzes!), ES 2012, Animation, 90 Min.
Tad Stones ist nicht nur von Beruf Archäologe, sondern auch Abenteurer und, wenn es nach ihm geht, ein unerschrockener Held. So würde sich Tad jedenfalls selbst beschreiben. In Wirklichkeit ist sein Leben jedoch wesentlich unspektakulärer. Tad ist ein einfacher und herzensguter Bauarbeiter, der seit Jahren darauf wartet, bei seiner Arbeit durch Zufall auf ein beeindruckendes Zeugnis aus vergangenen Zeiten zu stoßen. Der archäologische Fund lässt jedoch auf sich warten. Eines Tages und völlig unerwartet gerät Tad dann tatsächlich in ein Abenteuer: Gemeinsam mit seinem geliebten Hund Jeff, der tapferen Archäologin Sara, dem gewieften Assistenten Freddy und einem stummen Papagei macht sich der Bauarbeiter auf die Reise, um einen wertvollen Inkaschatz zu retten. (Produktionsmitteilung)
Lee Unkrich, Adrian Molina, Coco (Coco – Lebendiger als das Leben), USA 2017, Animation, 78 Min.
Der 12-Jährige Miguel möchte um jeden Preis Musiker werden. Am mexikanischen Tag der Toten öffnet er aus Versehen ein Portal in die Unterwelt. Dort trifft er nicht nur die verstorbenen Mitglieder seiner Familie, sondern auch sein großes Idol, den beliebten Sänger Ernesto de la Cruz. Doch die Zeit läuft, denn die Unterwelt ist nur einen Tag geöffnet, und wer nicht rechtzeitig wieder zurückkehrt, bleibt ewig im Reich der Toten eingeschlossen. Coco ist der erste Musical-Animationsfilm aus dem Hause Disney/Pixar und nimmt den "Día de Muertos" (dt.: Tag der Toten) als Anstoß für einen faszinierenden Trip in das überraschend lebhafte Reich der Toten. Der Film gewann 2018 einen Oscar als bester Animationsfilm sowie einen für den besten Song. (Produktionsmitteilung)
Im Zusammenhang mit dem Filmthema „Día de Muertos“, dem mexikanischen Allerheiligen, findet der Kreativ-Workshop Gäste aus dem Jenseits für Kinder ab 7 Jahren im Belvedere 21 von 14–15 Uhr statt.
Daniel Monzón, El Niño, ES 2014, 136 Min.
„El Niño“ lebt in einer kleinen spanischen Stadt an der Grenze zu Gibraltar. Dort repariert er Motorboote und träumt gemeinsam mit seinem Freund „el Compi“ vom großen Geld. Kurze Zeit später scheint die Chance gekommen: Die beiden werden als Kuriere engagiert und transportieren mit einem Schnellboot Drogen von Afrika nach Spanien. Der Verdienst ist enorm und zunächst läuft alles prächtig. Doch schon bald wird die Polizei auf die jungen Draufgänger aufmerksam. Jesús und seine Kollegin Eva wollen den Schmugglern schon seit einiger Zeit das Handwerk legen. Ihr Ziel ist es, dem Hauptverdächtigen genannt „Ingles“, das Handwerk zu legen. Doch gerade jetzt werden Niño und Compi übermütig. Gemeinsam mit dem Kleinganoven Halil wollen sie ihr eigenes Geschäft aufziehen und groß abkassieren. Aber nun sind ihnen nicht nur die Behörden auf den Fersen, sondern auch noch die Drogenmafia. (Produktionsmitteilung)
Regie: Daniel Monzón, Drehbuch: Jorge Guerricaechevarría, Daniel Monzón, Kamera: Carles Gusi, Schnitt: Cristina Pastor, Musik: Roque Baños, Mit Jesús Castro, Luis Tosar, Eduard Fernández, Jesús Carroza, Sergi López, Bárbara Lennie, Said Chatiby, Mariam Bachi.
Hugo Rodríguez, Ella es Ramona, MX 2015, 83 Min.
Ramona bringt zu viel Gewicht auf die Waage und das Glück ist ihr nicht besonders hold. In ihrer Kindheit wurde sie von der Mutter, den Schwestern und Freunden gedemütigt und mit dummen, beleidigenden Sprüchen, die sich auf ihr Übergewicht bezogen, verletzt. Auch im Erwachsenenalter hat sich ihr Leben nicht wirklich zum Positiven gewandelt: Sie verliert ihren Job, weil sie zu dick ist, eine Fettabsaugung ist jedoch aufgrund ihres Übergewichts auch nicht möglich. Nach einer Reihe unglücklicher Ereignisse scheint ihre ganze Welt zusammenzubrechen. Aber schon bald wird sich alles dank einiger magischer Käfer, die sie in einem Tarot-Café entdeckt, zum Besseren wenden. (Produktionsmitteilung)
Eine unwiderstehlich komische Geschichte, die Geschlechter- und Körpermaß-Stereotype ins Wanken bringt. Die Hauptrolle in Ella es Ramona hat die bekannte Stand-up-Komikerin Andrea Ortega Lee (auch als „Manchita“ bekannt) übernommen. Sie spielt eine anziehende, optimistische Frau über dreißig, die wegen ihrer vollen Figur unrechtmäßig entlassen wird. (Isabela Fondevila)
Regie: Hugo Rodríguez, Drehbuch: Beto Cohen, Hugo Rodríguez, Kamera: Hugo Rodríguez, Schnitt: Laura Pesce, Francisco X. Rivera, Musik: Federico Bonasso, Mit Andrea Ortega Lee, Daniel Giménez Cacho, María Rojo, Julio Bekhor-.