Über 50 Papierarbeiten, die mit Tusche oder Aquarell ausgeführt sind, bieten einen Einblick in das faszinierende Ouvre der Künstlerin, das von der Schrift ausgeht, aber auf das lesbare Wort verzichtet.
Was die Künstlerin beibehält, ist eine auf vertikale oder horizontale Linien reduzierte Schreibbewegung und eine poetische Gliederung ihrer fiktiven Texte in Zeilen und Schriftblöcke, wie wir sie von Büchern, Zeitungen und anderen Publikationen kennen. Der deutliche Zug zum Meditativen, der Blanks Arbeiten eigen ist, wird verstärkt durch den intensiven Einsatz der blauen Farbe. Die Ausstellung stellt einen weiteren Schritt dar in der Erforschung der Werke des Archivio di Nuova Scrittura, die in der Sammlung Museion verwahrt werden.
Irma Blank (Celle, Deutschland, 1934, lebt und arbeitet in Mailand) benützt die Schrift als Ausdruck der Intuition, indem sie die sprachlichen Gesten auf “Urzeichen”reduziert. In über 40 Jahren künstlerischer Aktivität hat Irma Blank ihre Werke in Museen, Galerien und in internationalen Großausstellungen präsentiert: u.a. auf der Documenta Kassel (1977), der Biennale von Venedig (1978, 2017), der Quadriennale Rom (2005), dem Centre Pompidou in Paris (2010), dem Kunsthaus Hamburg (2016), dem MAMbo Bologna (2016).