Zum 18. Mal präsentiert das Kunstmuseum Bonn die Teilnehmenden des neukonzipierten und im zweijährigen Turnus stattfindenden Dorothea von Stetten Kunstpreises, der nach Tschechien und den Niederlanden nun junge Kunst aus Dänemark in den Blick nimmt. Wie in der Vergangenheit auch, richtet sich der Preis an Künstlerinnen und Künstler, die das 36. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und noch keinen internationalen Bekanntheitsgrad besitzen.
Von neun dänischen Kunstexperten wurden neun Künstlerinnen und Künstler nominiert, die ihr Werk einer Jury, bestehend aus Johan Holten (Intendant der Kunsthalle Baden-Baden), Doris Krystof (Kuratorin der Kunstsammlung NRW), Jutta Mattern (Kuratorin am Arp Museum), Hans-Gerd Riemer (Bonner Sammler) und Dan Walwin (Teilnehmer des Dorothea von Stetten Kunstpreises 2016) präsentierten. Die drei Finalistinnen und Finalisten, die aus der Jurysitzung hervorgingen, sind Masar Sohail, Amalie Smith und Amitai Romm, deren Positionen in einer Gruppenausstellung gezeigt werden. Am Abend der Ausstellungseröffnung wurde Masar Sohail als Gewinner bekannt gegeben.
Mit seinem Film „The Republic of T.M.“, der sich nicht nur durch visuelle Opulenz, sondern auch durch hohe technische Fertigkeiten, eine kongruente narrative Struktur und eine humorvolle Sprache auszeichnet, inszeniert Sohail den inneren Monolog eines jungen heranwachsenden Mannes, der sich mit dem Phänomen von sozialer Ausgrenzung konfrontiert sieht und Szenarien der Emanzipation und Selbstermächtigung ersinnt.
Masar Sohail wurde 1982 als Sohn irakischer Eltern in Bukarest geboren und studierte von 2003 bis 2009 Bildende Kunst an der Royal Danish Art Academy. Zu sehen waren seine Filme bereits auf internationalen Film Festivals in Dubai und Göteborg.