Otto Piene wurde 1928 in Bad Laasphe, Deutschland, geboren. 1949 bis 1953 studierte er Malerei und Kunsterziehung an der Akademie der Künste in München, gefolgt von einem Philosophie-Studium in Köln. Als Antwort auf die düstere Nachkriegskunst gründete Otto Piene zusammen mit Heinz Mack im Frühjahr 1957 die Avantgarde-Gruppe ZERO, deren vorherrschende Idee ein Neubeginn in der Kunst unter Miteinbeziehung der Elemente Licht, Bewegung, Wind, Feuer, Luft und Energie war - in dieser Zeit entstanden seine ersten Rasterbilder. Indem er reine Pigmente durch ein Sieb drückt, erzeugte der Künstler ein mechanisches Muster, das auf der Netzhaut vibriert und die Lichtenergie des Pigments freisetzt. Piene erforschte auch andere Techniken, um "Licht zu befreien“, verbrannte er Kerzen durch Schablonen, die Spuren von Ruß hinterließen. Indem er seine persönliche Note in diesen Werken löschte, trennte sich Piene von der gestischen Malerei, für ihn war es nicht die Handschrift des Künslers, sondern die Erfahrung des Betrachters, die das Kunstwerk definiert.
Als ein Pionier der Multimedia-Kunst arbeitete Piene schon früh mit Licht und Bewegung. Für seine Lichtskulpturen Lichtbalette (seit 1958) benutzt der Künstler verschiedenste Formen, wie Würfel oder Kugeln, aus denen Licht durch Rasterflächen auf die umliegenden Wände projiziert wird. Auch bei seinen Lichtinstallationen legte Piene wert auf den dialogischen Charakter seiner Kunst. Seine Installationen sind durch die Orte, durch Benutzung, Inszenierung definiert. Schließlich übertrug Piene im hohen Alter die Idee der Rasterbilder auf Ton - und Keramikarbeiten, die durch besondere Glasuren die Möglichkeiten der Licht-Reflexion nochmals erweitern. Pienes große malerische Arbeiten verweisen auf seine großen SkyArt -Projekte, die er in Boston ab 1968 entwickelte und die bis zu seinem unerwarteten Tod in Berlin 2014 zu einem Leitmotiv seines Schaffens wurden.
Neben Öl-, Feuer- und Rauchbilder werden auch Lichtreliefs, Tonarbeiten und die Lichtarbeit Pirouetten 2012/14, in der Ausstellung zu sehen sein.
Auswahl an internationalen Ausstellungen: Black & White. Painting from Dürer to Eliasson, Museum Kunstpalast, Dusseldorf, DL, 2018, Signal - Lichtkunst aus der Sammlung Robert Simon, Kunstmuseum Celle, Celle, DL, 2017, Otto Piene, Sperone Westwater Gallery, NY, USA, 2016, Sammlung Viehof. Internationale Kunst der Gegenwart, Deichtorhallen Hamburg, DL, 2016, Otto Piene - Licht, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster, DL, 2015, Contemporary Art from Germany, Museum of Art Ein Harod, Ein Harod, Isreal , Zero Die Internationale Kunstbewegung Der 1950er Und 60er Jahre, Martin-Gropius-Bau, Berlin, DL, 2015, Otto Piene - More Sky, Neue Nationalgalerie, Berlin, DL, 2014, Otto Piene. Graphikzeichnungen, Museum Kunstpalast, Dusseldorf, DL2013, Energiefelder Otto Piene zum 85. Geburtstag, ZKM, Karlsruhe, DL, 2013, Otto Piene, „Paintings/ Ceramics/ Light Ballets/ Inflatables“, The Mayor Gallery, London, UK, 2012, Otto Piene - Lichtballet, List Visual Arts Center, Cambridge, MA, USA, 2011, Otto Piene, Kunstmuseum Celle, Celle, Germany, 2001, Otto Piene - Konrav-von-Soest-Preis, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster, DL, 1968, Otto Piene - Licht und Rauch, Museum Morsbroich, Leverkusen, Germany, 1962.
Otto Pienes Werke sind in über 200 Museen und öffentlichen Sammlungen zu finden, unter anderem im Museum of Modern Art in New York, in der Nationalgalerie, Berlin, im Stedelijk Museum, Amsterdam, im Kunsthaus Zürich, im Musée National d'Art Moderne, Centre George Pompidou, Paris, im Museum Ludwig, Köln, in der Albertina, Wien, in der Albright-Knox Art Gallery, Buffalo und im Walker Art Center, Minneapolis.