Wir freuen uns, Sie auf unsere Einzelausstellung Ladi Rogeurs: Sir Loudrage – a still life von Loris Gréaud in der Goethestraße 2/3 aufmerksam zu machen.
Seit den frühen 2000ern, beschreitet Loris Gréaud einen bezeichnenden Weg in seinem künstlerischen Schaffen. Innerhalb seines Werks stellt er die Idee des Projekts in den Vordergrund. Dieses zeitlich begrenzte Konzept als Rahmen für seine Praxis ermöglicht dem Künstler in die vorgegebenen Bedingungen von Raum und Zeit einzugreifen. Indem er die Grenzen zwischen Fiktion und Realität immer wieder verwischt und letztendlich auflöst, schaffen Gréauds Projekte hybride und außerweltliche Erfahrungen.
Gréauds erste Einzelausstellung Ladi Rogeurs bei Galerie Max Hetzler in Paris zu Beginn diesen Jahres war als eine raumgreifende, drei-dimensionale Skizze konzipiert. Im Stil einer filmischen Überblendung bildet die Ausstellung in Berlin nun die kontinuierliche Weiterführung des Pariser Projekts, entwirft den Galerieraum dabei neu und bedient sich an Elementen des Stillebens.
Gehüllt in ein violettes, diffuses Licht, wird der Ausstellungsraum von organisch geformten, herabhängenden Skulpturen unterbrochen. Spores verbreiten Tonfrequenzen verglimmender Sterne in den umliegenden Raum. Dazwischen öffnen sich Löcher im Galerieboden, gefüllt mit Schlamm, Sand, Flüssigkeiten und Abfällen, die am Originaldrehort des Science Fiktion Klassikers Stalker (1979) des russischen Regisseurs Andrei Tarkovsky in der Nähe von Tallinn gesammelt wurden und die unheimliche Stimmung des Films aufgreifen. MACHINE, eine baumähnliche Skulptur, wird zur autonomen Einheit, die ihre Glieder scheinbar unkontrolliert bewegt. So schaffen die unterschiedlichen Elemente eine bizarre, jenseitige Landschaft – eine synthetische, übernatürliche und verstörend irreale Umgebung – die zu einer zeitgenössischen Interpretation der Thematik der Vanitas wird.
Die beiden Einzelausstellungen von Loris Gréaud bei Galerie Max Hetzler markieren den letzten Teil einer Trilogie, die 2008 mit Cellar Door (2008-2011) begann und mit The Unplayed Notes (2012-2017) weitergeführt wurde.
Gleichzeitig eröffnet Galerie Max Hetzler zwei Einzelausstellungen mit neuen Arbeiten von Thomas Struth in der Bleibtreustraße 45 und dem temporären Ausstellungsraum am Kurfürstendamm 213.
Loris Gréaud (*1979, Eaubonne) lebt und arbeitet in Eaubonne, einem Vorort von Paris. Gréauds Projekte wurden in wichtigen Einzelausstellungen umgesetzt. Er bespielte als erster Künstler die gesamte Ausstellungsfläche des Palais de Tokyo in Paris mit seinem Projekt Cellar Door (2008-2011), welches anschließend im Institute of Contemporary Art, London; der Kunsthalle Wien; der Kunsthalle St. Gallen und im La Conservera, Murcia, weiterentwickelt wurde. Eine Doppelausstellung seines Projekts [I] fand 2013 im Louvre und dem Centre Pompidou in Paris statt. Gréaud übernahm 2015 die Räume des Dallas Contemporary mit dem Projekt The Unplayed Notes Museum. 2016 entwickelte er das Projekt Sculpt explizit für das LACMA, Los Angeles, im Rahmen seiner gleichnamigen Ausstellung. Sein neuestes Projekt The Unplayed Notes Factory, kuratiert von Nicolas Bourriaud, wurde als Teil der 57. Venedig Biennale in Murano gezeigt. Gréauds Arbeiten sind in zahlreichen Sammlungen zu finden, darunter u.a. das Centre Pompidou, Paris; LACMA, Los Angeles; Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris; Collection François Pinault, Venedig; Fondation Louis Vuitton, Paris; Israel Museum, Jerusalem; Margulies Collection, Miami; Goetz Collection, München; Rubell Family Collection, Miami; Nam June Paik Art Centre, Yongin.