Vor 200 Jahren brannten bei einem großen Feuer zahlreiche Gebäude in der Rechtsstadt Salzburgs nieder. Am 30. April 1818 entzündete sich Fett auf einem Küchenherd, der sich im rechten Seitentrakt des Gebäudekomplexes der Dreifaltigkeitskirche befand. Im Haus Dreifaltigkeitsgasse Nr. 12, das damals vom Jägerbataillon des Militärs genutzt wurde, breitete sich das Feuer rasch aus und griff, durch Wind und Trockenheit begünstigt, auf die angrenzenden Schindeldächer Richtung rechter Altstadt über. Die Flammen erfassten die linke Häuserzeile in der Linzergasse. Auch weitere Gebäude bis hin zur Paris-Lodron-Straße und zum Schloss Mirabell gerieten in Brand.
Den 200. Jahrestag dieser verheerenden Feuerkatastrophe haben die Historiker Dr. Erich Marx und Dr. Peter F. Kramml (Stadtarchiv) zum Anlass genommen, um eine umfangreiche Publikation mit zahlreiche Autoren zu initiieren. Die Entstehung des Brandes und seine Folgen werden ebenso untersucht wie die nachträglichen städtebaulichen Auswirkungen in der Stadt.
Die Ausstellung zum Thema Brand bringt außerdem auch historische Expeditionen ins Land Salzburg und die weitere Umgebung. Exemplarisch werden anhand von kleineren Gemeinden weitere Feuerkatastrophen gezeigt, wie zum Beispiel jene in St. Johann im Pongau, wo zündelnde Kinder im Jahr 1855 einen großen Brand verursachten.
Der erste Teil der Ausstellung Stadtbrand 1818 und seine Folgen im Panorama Museum folgt den Themen der Publikation. Wir zeigen unterschiedliche Standorte der Brandkatastrophe in historischen Stichen, Aquarellen, ein Stadtmodell von 1799, Fotos und Videos. Am Beispiel von Gebäuden wie dem Schloss Mirabell und dem nicht mehr existierenden Hexenturm, der Getreideschranne oder auch den Carabinieristallungen werden die städtebaulichen Veränderungen in der Stadt von 1818 bis heute aufgezeigt. Diese sind oft nicht ursächlich auf diesen Brand zurückzuführen, aber doch durch ihn beeinflusst. Man erfährt die Geschichte der Gebäude, Näheres über deren Brandschäden und die daraus resultierenden Folgen. Manchmal kam es zum kostengünstigeren Abriss, oft aber wurden die Häuser wieder instandgesetzt. Die Katastrophe gab Anlass, die städtische Bauordnung genau zu prüfen und zu verändern. So kam es dazu, dass unter anderem die Verwendung von Holzschindeln in der Stadt Salzburg verboten wurde.
Der zweite Teil der Ausstellung widmet sich dem Thema Brände im Salzburger Land und Umgebung, wie dem benachbarten Rupertiwinkel. Durch die dichter werdende Besiedlung im 18. und 19. Jahrhundert kam es vermehrt auch in ländlichen Gegenden zu großflächigen Bränden. Deshalb schuf die Bürgerschaft von Städten und Gemeinden zunehmend eigene Feuerwehren. Diese Gründungen wurden immer notwendiger, da durch die Verwendung von offenem Feuer in der Industrie, wie etwa den Salinen und dem Gewerbe, die Gefahr von Bränden massiv stieg. Der Entstehung der Feuerwehrvereine und ihrer kulturellen Bedeutung in der Gesellschaft wird in dieser Ausstellung ebenso Raum gegeben wie dem Element Feuer, das neben seinen nützlichen Eigenschaften und dem Stellenwert im Brauchtum auch seine vernichtende Wirkung zeigen kann.