Im 1834 gegründeten Salzburger Museum hatte die Sammlung historischer, vorwiegend spätmittelalterlicher, Waffen und gotischer Kunst von Anfang an einen gewissen Stellenwert und Umfang. Erstere war nämlich aus dem ehemaligen Städtischen Waffenarsenal erwachsen, sowohl aus dem Gebäude am Salzach-Kai als auch aus den – allerdings – Resten einer noch in erzbischöflichen Landes- und Stadtzeiten (Bürgermilitär) zahlreichst ausgestattet gewesenen Waffenkammern mit Stangenwaffen, Rüstungen, Feuerwaffen, Artillerie und anderem auf der Festung wie auch in der Neuen Residenz. Die Napoleonische Epoche um 1800 brachte aus verschiedenen Gründen bereits einen bedeutenden Schwund oder auch eine vernichtende Verwertung historischer Waffen mit sich. In den ersten Jahrzehnten nach 1834 wurden von Stadtbewohnern und einigen sich kulturell betätigenden Bürgermeistern dem Städtischen Museum in der Summe umfangreiche Schenkungen gemacht, wie Jahresberichte und ältere Inventarangaben überliefern. Einen gewissen Höhepunkt erfuhr die Waffensammlung während der historisierenden Museumspräsentation unter Direktor Jost Schiffmann im dritten Drittel des 19. Jahrhunderts, wobei die Waffenhalle mit ihren Annexen bis zur teilweisen kriegsbedingten Auslagerung wichtiger Objekte bzw. Bombenzerstörung 1944 existierte. Nach dem verkleinerten Wiederaufbau des Museums erst in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts konnte eine eigene Präsentation der Sammlung nicht mehr erfolgen, man behalf sich mit einer Schaustellung in wenigen Räumen des zugehörigen „Burgmuseums“ auf der Festung Hohensalzburg.
Ursprünglich war die Sammlung inventarmäßig in 72 Gattungen erfasst und deckte so gut wie alle museumstauglichen Bereiche des Wehr- und Waffenwesens ab, einschließlich Fotos, Grafiken, Orden etc. Zahlreiche Verluste waren durch Verlagerungen, Bombenzerstörung und Diebstähle 1944 und 1945 zu beklagen.
An Resten aus ehemaligen Salzburger Verteidigungsarsenalen sind zahlreiche spätmittelalterliche bzw. frühneuzeitliche Stangenwaffen wie Helmbarten oder Piken vorhanden, kleine Reste an Brustpanzern und Helmen sowie Schwerter, Radschlosskarabiner der Leibgarde von Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau. Aus der Barockzeit und dem 19. Jahrhundert finden sich zahlreiche Reiterdegen, Gardestangenwaffen der Erzbischöfe, Säbel und Degen, einiges Artilleristisches sowie Pistolen, Vorderladergewehre und Jagdwaffen, einige auch von Altsalzburger Erzeugern wie Klett, Neureiter, Schaidegger, Zaruba, Zellner u. a. Sämtliche historische Fahnen stehen zur Konservierung und Restaurierung an. Im uniformkundlichen Sektor finden sich zahlreiche Ausstattungsstücke des Salzburger Bürgermilitärs und der Nationalgarde 1848 sowie einige Uniformen und Kopfbedeckungen der k.u.k. Armee, wie des Rainer-Regiments Nr. 59, sowie von Salzburger Bundesexekutivkörpern bis in die Gegenwart.
Zur Abrundung der Bereiche Alt-Salzburger Waffenerzeugung oder auch in Salzburg eingeführt gewesener Ausstattungsstücke der verschiedenen Exekutivkörper des 19. bis 21. Jahrhunderts können fallweise Neuerwerbungen getätigt werden, sei es als Schenkung oder durch Ankauf.
Im Festungsmuseum ist seit der Neugestaltung 2000 nach einer weiteren Reduktion aus Platzgründen zugunsten des Kunstgewerbes weiterhin zu sehen: eine waffenmäßige Kampfinszenierung aus dem Zeitalter der Bauernkriege des 16. und 17. Jahrhunderts, eine exemplarische Auswahl an Schuss- und Blankwaffen der Renaissance bis ins 19. Jahrhundert sowie eine kleine Schau an historischen Rechtsaltertümern. Im Salzburg Museum Neue Residenz werden neben von Salzburger Bürgern gespendeten Objekten aus der frühen Sammlungsperiode auch ausgefallene Radschlosspistolen Salzburger Erzeugung sowie Garde- und Jagdwaffen früherer Erzbischöfe gezeigt.