Die Geschichte des Spielzeug Museum ist eng mit der Biografie der Sammlerin und Kunstgewerbe-Spezialistin Gabriele Folk (1902–1994) verbunden. Sie hatte bereits als Kind altes Spielzeug gesammelt und es in Kästen als Mini-Ausstellungen inszeniert. Gemeinsam mit ihrem Ehemann, einem kundigen Sammler von Papiertheatern, kam die größte private Spielzeugsammlung in Österreich zustande. Die Direktorin des früheren SMCA (Salzburger Museum Carolino Augusteum), Friederinke Prodinger, betrieb den Ankauf der Sammlung durch Stadt und Land Salzburg und ermöglichte somit die Grundvoraussetzung für die heutige Sammlung Spielzeug. Aus dem weitgefächerten und wertvollen Fundus konnte im Mai 1978 das erste Spielzeugmuseum Österreichs eröffnet werden.
Gabriele Folk erwarb viele Objekte im Wiener Kunst- und Antiquitätenhandel, tauschte zahlreiche Objekte und wurde als bekannte Sammlerin auch reich beschenkt. Die Palette der wundervollen Spielsachen erstreckt sich von Holzspielzeug aus verschiedensten Regionen über Puppen, Puppenstuben und Zubehör, Tonfiguren, Zinnfiguren, Baukästen, Gesellschaftsspiele und internationales Spielzeug bis zu Alltagsobjekten aus der Welt des Kindes. Die Papiertheater stellen eine der bedeutendsten Sammlungen spielbereiter Bühnen dar. Als Erbschaft wurde die Sammlung 1989 um einen bedeutenden Teil erweitert: die Wiener Lehrerin Auguste Tomschik (1904–1989) hatte sich auf internationales Spielzeug sowie Puppen und Holzspielzeug konzentriert. Um die Bereiche des Spielzeugs so vielfältig wie möglich darstellen zu können, wurde die Sammlung Fichtenthal mit Eisenbahnen der Spur-0 ergänzt. Einen der Schwerpunkte in der heutigen Sammlung verdankt das Museum der Bibliothekarin Hildegard Krahé, die an die 300 erlesene Exemplare von Spielbilderbüchern dem Spielzeug Museum als Geschenk übergeben hat.
Die Neuerwerbungen beschränken sich derzeit auf private Schenkungen, die einen Schwerpunkt der gelebten Salzburger Spielzeug-Kultur darstellen. Somit ist gewährleistet, dass ein Spiegel der Gesellschaft in der Welt des Spielzeugs weiterhin repräsentativ gesammelt und für die kommenden Generationen bewahrt wird.
Die Dauerausstellung auf ca. 2.000 qm und die Sonderausstellungen werden aus der Sammlung bestückt; als besonderes, geschätztes Highlight sind unsere dichten Einblicke ins Depot durch die regelmäßig wechselnden Themen in der Reihe „Aus der Sammlung“ beliebt. Da sich in der Spielzeug Sammlung ein historisch gewachsener Wien-Schwerpunkt findet, werden auch zahlreiche Ausstellungen in Wiener Museen mit Objekten bestückt.