Seit über drei Jahrzehnten materialisiert Rachel Whiteread das Ungreifbare. Ihre Plastiken machen die Leere sichtbar und wecken Erinnerungen an unwiederbringlich Verlorenes. Das Belvedere 21 zeigt erstmals in Österreich einen Querschnitt durch das Werk der renommierten britischen Künstlerin.
Rachel Whiteread ist international eine der führenden Künstler_innen ihrer Generation. Sie wurde 1963 in London geboren, gewann 1993 als erste Frau den prestigeträchtigen Turner-Preis und vertrat 1997 Großbritannien bei der Biennale in Venedig. In Wien ist sie vor allem für ihr Holocaust-Mahnmal auf dem Judenplatz bekannt. Die britische Künstlerin hat die Stadt damit nachhaltig geprägt und den Erinnerungsdiskurs verändert. Für ihre intimen bis monumentalen Abgüsse von Leerräumen verwendet Rachel Whiteread industrielle Materialien wie Gips, Beton, Harz, Gummi, Metall und Papier. Trotz ihrer minimalistischen Sprache und Strenge sind ihre Skulpturen sehr poetisch. Sie rufen persönliche sowie allgemeingültige menschliche Erfahrungen und Erinnerungen wach.
Das Belvedere 21 zeigt erstmals in Österreich einen Querschnitt durch Rachel Whiteread´s Œuvre. Abgüsse ganzer Räume, Fußböden, Türen und Fenster sind ebenso zu sehen wie Negativformen von Alltagsgegenständen wie Tischen, Schachteln oder Wärmflaschen. Auch Meilensteine in Whitereads Karriere wie Closet und Mantle (beide 1988) sowie Untitled (Twenty-five spaces) aus dem Jahr 1995 werden gezeigt. Ein besonderer Ausstellungsschwerpunkt liegt auf dem Holocaust-Mahnmal, das im Jahr 2000 auf dem Judenplatz in Wien enthüllt wurde.