Rajkamal Kahlon setzt sich im Besonderen mit ethnographischen Portraitphotographien im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert auseinander. Die Inszenierung dieser Abbildungen baute häufig auf Konstruktionen des „Wilden“ oder „Primitiven“ auf und bildete so den Grundstein für Darstellungscodes, die sich teils noch heute wiederfinden. Durch ihre visuelle Analyse erforscht die Künstlerin diese Kontinuitäten. In ihren Bildtransformationen fordert sie das Publikum auf, den eigenen Blick zu hinterfragen. Der Titel der Ausstellung verweist auf die Biologin und Wissenschaftsphilosophin Donna Haraway, deren Werk Kahlon in ihrem Arbeitsprozess beeinflusst hat.
In den Arbeiten der in Berlin lebenden, US-amerikanischen Künstlerin Rajkamal Kahlon wird der Betrachter Zeuge einer Autopsie, das visuelle Erbe von Herrschaftssystemen wird seziert. Sie übermalt und entwirft die Körper fotografierter Subjekte neu – so ermöglicht Kahlon eine Rehabilitierung von Körpern, Geschichten und Kulturen die einst ausgelöscht, entstellt oder geschmäht wurden.
Kahlon studierte am California College of Art (MFA in Malerei), absolvierte das Whitney Independent Study Program in New York sowie die Skowhegan School of Painting and Sculpture.
Rajkamal Kahlons Residency fand im Rahmen von SWICH – Sharing a World of Inclusion, Creativity and Heritage statt und wurde kofinanziert vom Programm Kreatives Europa der Europäischen Union.