Es ist beinahe 400 Jahre her, seit die Auseinandersetzung zwischen protestantischen und katholischen Mächten, zwischen Kaiser und Reich, zu Ende gingen. Geblieben sind die Erinnerungen. Rüstungen, Musketen, Piken und Soldatenbekleidungen decken die militärischen Aspekte dieser Zeit ab. Die großen Schlachtengemälde des Peeter Snayers bieten jedoch neben den militärischen Einzelheiten auch eine Fülle von kulturhistorischen Einblicken in diese Epoche.
Mit der Veränderung der Gefüge der europäischen Mächte ging eine solche des Militärwesens Hand in Hand. Die mittelalterlichen Ritterheere gehörten der Vergangenheit an. Stattdessen beherrschten die Söldner die Schlachtfelder. Der Siegeszug der Feuerwaffen war nicht mehr aufzuhalten. Die kaiserlichen Heere, die bis zum Dreißigjährigen Krieg nur bei Bedarf aufgestellt wurden und uneinheitlich ausgerüstet waren, wurden in ein dauernd besoldetes "stehendes" Heer mit zunehmend vereinheitlichter Ausrüstung übergeführt.
Die Finanzierung dieser Truppenmassen erfolgte wegen der chronischen Geldnot des Kaisers zum Teil durch sogenannte Kriegsunternehmer wie Albrecht von Wallenstein, Herzog von Friedland. Wallenstein trug wie kein anderer dazu bei, in dem zeitweilig als Glaubenskrieg verstandenen Dreißigjährigen Krieg, die kaiserlichen Truppen siegreich zu führen. Vor allem die Schlacht bei Lützen 1632, in welcher der Schwedenkönig und Heerführer des protestantischen Heeres, Gustav II. Adolf, fiel, wurde als Wendepunkt verstanden. Die Ermordung Wallensteins 1634 sollte dem Kaiser die Verfügungsgewalt über sein Heer wiedergeben, was auch gelang. Der Krieg zog sich allerdings noch über 14 Jahre hin und endete erst mit dem Frieden von Münster und Osnabrück 1648.